Auch ohne Taufe gestorbene Kinder können laut einem neuen Dokument der päpstlichen
Theologenkommission in den Himmel kommen. Es gebe gewichtige theologische Gründe für
die Hoffnung, dass auch ungetaufte Kinder gerettet würden. Papst Benedikt hat der
Veröffentlichung des Dokuments zugestimmt. Auszüge daraus wurden gestern vorab in
der US-amerikanischen Kirchenzeitschrift „Origins“ veröffentlicht. Die italienische
Jesuitenzeitschrift „Civiltà Cattolica“ wird den Text im Wortlaut publizieren. Der
41-seitige Text mit dem Titel „Die Hoffnung auf Heil für ungetauft gestorbene Kinder“
beruht auf mehrjährigen Beratungen eines Expertengremiums. Die Taufe bleibe zwar der
ordentliche Heilsweg, heißt es, es sei aber das Bewusstsein dafür gewachsen, dass
Gott die Rettung aller Menschen wolle. Ein als Vorhölle gedachter so genannter „Limbus“,
in dem Kinder ohne Schmerz, aber auch ohne Gottesnähe existierten, spiegele eine „unangemessen
restriktive Sicht von Rettung“ wider. Joseph Ratzinger, hatte schon 1985 als Chef
der Glaubenskongregation betont, der Limbus sei „niemals definierte Glaubenswahrheit“
gewesen. (rv/kna/cns 21.04.2007 bp)