„Ethik aus Expertenhand?“ Das war das Motto einer öffentliche Veranstaltung des deutschen
Nationalen Ethikrates in Freiburg. Mit dabei auch die katholische Kirche, vertreten
durch den Augsburger Weihbischof Anton Losinger. Das Domradio fragte den Bischof (und
Politikwissenschaftler), warum die Veranstalter hinter das Motto „Ethik aus Expertenhand“
ein Fragezeichen gesetzt haben: „Für viele Menschen ist heute tatsächlich die
Mutmaßung da, dass zum Beispiel biomedizinische, gentechnische Fortschritte heute
so komplex und kompliziert geworden sind, dass man sozusagen nur noch aus Expertenhand
sich beraten lassen und entscheiden kann, was man damit tun soll. Deswegen dieses
Fragezeichen... Doch in Wirklichkeit wird deutlich, dass bei all diesen Phänomenen
jeder einzelne Mensch betroffen ist und dass deshalb Beratung durch Experten wichtig
ist, aber letztlich die Entscheidungsprozesse alle betreffen. ... Eine öffentliche
Veranstaltung - das soll aus der Sicht des Nationalen Ethikrates einer breiten Öffentlichkeit
die Möglichkeit geben, Einblick zu nehmen in die Themen, mit denen wir uns beschäftigen
- und auch in das Ringen, das wir, diese 24 eigentlich ganz unterschiedlichen Köpfe
aus allen Bereichen der Gesellschaft, der Wissenschaft, der Lebenswissenschaft, untereinander
durchführen.“ (domradio köln 19.04.2007 sk)