Gegen sexuellen Missbrauch durch kirchliche Mitarbeiter sollten noch konsequenter
Maßnahmen ergriffen werden. Das forderte der Wiener Universitätsseelsorger Helmut
Schüller jetzt bei einer Podiumsdiskussion in der österreichischen Hauptstadt. Seitens
der kirchlichen Gruppierungen und deren Verantwortungsträger brauche es eine hohe
Bereitschaft, sich dieser Problematik zu öffnen, so Schüller. Manche in der Kirche
ließen im Bestreben, „durch unangenehme Dinge nicht an moralischer Autorität zu verlieren“,
oft konsequente Schritte vermissen. Schüller war früher Leiter der Ombudsstelle
der Erzdiözese Wien für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Er plädierte dafür,
sich genau anzuschauen, wem in der Kirche junge oder abhängige Menschen anvertraut
werden; dies müsse auch für ehrenamtlich Tätige gelten, die nicht unter direkter Dienstaufsicht
stünden. Und schließlich dürfe die Kirche nicht nur den Opfern Augenmerk schenken
– auch die Täter bräuchten vielfach Unterstützung. (kap 19.04.2007 sk)