Die Krise, die die irakischen Flüchtlinge gegenwärtig durchmachen müssen, bedroht
die Stabilität des gesamten Nahen Ostens, warnt Caritas Internationalis. Das Flüchtlinshochkommissariat
der Vereinten Nationen hielt in Genf eine zweitägige Tagung zur Lage der Flüchtlinge
im Irak und in den Nachbarländern ab, die gestern zu Ende ging. Dazu erklärte die
Caritas, dass rund zwei Millionen Menschen aus dem Irak mittlerweile heimatlos seien.
„Syrien, Jordanien, die Türkei, der Libanon und jetzt auch Ägypten können eine derartige
soziale und finanzielle Last nicht unbegrenzt allein tragen.“ Auch der Vatikan
schlug in Genf in die gleiche Kerbe. Vatikan-Beobachter Erzbischof Silvano Tomasi
meinte in einem Statement, im Irak sei es im Moment „scheinbar einfacher, zu sterben
als zu leben“. Die Welt werde im Irak Zeuge eines "noch nie dagewesenen Ausmaßes von
Hass und Zerstörungswut". Wer denke da nicht an die Warnung des verstorbenen Papstes
Johannes Paul, dass eine Militäroperation in dem Land „furchtbare Folgen für die Iraker
und für das Gleichgewicht in Nahost“ haben werde.