Von 1964 bis 2004 haben ca. 70.000 Priester ihr Amt aufgegeben, um zu heiraten. Diese
offizielle Zahl wurde jetzt in einem Leitartikel der italienischen Jesuitenzeitschrift
"Civiltà Cattolica" bekannt. Von diesen 70.000 haben nach den gleichen Angaben mehr
als 11.000 später ihren Schritt bereut und sind wieder zum Priesteramt zurückgekehrt.
Die Zeitschrift, deren wesentliche Teile im Vatikan gegengelesen werden, weist auch
darauf hin, dass die Kirche im Umgang mit Ex-Priestern, die wieder in ihr Amt zurückkehren
wollten, verständnisvoller geworden sei. Zwar habe sich an den entsprechenden kanonischen
Vorschriften etwa zum Zölibat nichts geändert, doch sei die "seelsorgliche Praxis"
mittlerweile "mütterlicher". Derzeit liegt die Zahl der Priester, die geheiratet
haben, unter 57.000, also deutlich niedriger, als oft behauptet wird. Jedes Jahr erlaubt
die Kirche nach genauer Prüfung des Einzelfalles einigen, die die Bedingungen dazu
erfüllen, eine Rückkehr ins Priesteramt. Die Zeitschrift weist darauf hin, dass in
der Regelder Zölibat für Priester nicht das einzige Motiv zum Aufgeben ist: Weitere
Gründe des Scheiterns an diesem Amt könnten eine Glaubenskrise sein, Konflikt mit
den Vorgesetzten oder fehlendes Einverständnis mit der kirchlichen Lehre. (ansa/afp
19.04.2007 sk)