Vatikan: Papst pilgert zum Grab seines Lehrmeisters Augustinus
Benedikt XVI. wird
am kommenden Wochenende in die beiden italienischen Diözesen Vigevano und Pavia reisen.
Dort möchte er, unter anderem, am Grab des heiligen Augustinus beten, den er als einen
seiner großen Lehrmeister verehrt. Die Wallfahrt des Papstes findet aus Anlass der
Veröffentlichung der Bulle „Licet Ecclesiae Catholicae“ vor 750 Jahren statt, mit
der Papst Alexander IV. mehrere agustinische Zweige zu einem einzigen großen Orden
zusammenfasste. Der Generalprior des Augustinerordens, P. Robert Prevost OSA,
kündigte an, dass der Papst auch eine Segnung vornehmen wird.
„Der Papst
wird am Wochenende die Grundsteine des neuen Kulturzentrums „Augustinianum“ segnen.
Das Zentrum soll aufgrund der tiefen spirituellen und theologischen Bande, die Benedikt
XVI. mit dem Kirchenvater verbinden“, den Namen „Benedikt XVI.“ tragen.“
Die
Gestalt des Bischofs von Hippo (354-430) habe den jungen Joseph Ratzinger so sehr
bewegt, dass er den Entschluss fasste, sich in seiner Doktorarbeit mit der Ekklesiologie
des Heiligen auseinander zu setzen, erklärt der Professor am Patristischen Institut
„Augustinianum“, P. Vittorino Grossi OSA:
„Später hat er diese Vorliebe
für den heiligen Augustinus mit dem Hinweis zum Ausdruck gebracht, dass ihn die Theologie
des Augsutinus deshalb so fasziniere, da sie in erster Linie nicht darauf abzielt,
ein theologisches System zu sein – auch wenn sie das sehr wohl ist, noch dazu ein
gutes –, sondern ein Mensch, ein Mensch in seinem konkreten Sein.“
Am
Samstagnachmittag feiert Benedikt mit den Katholiken des norditalienischen Bistums
Vigevano eine Messe auf der Piazza Ducale. Am Abend fährt er nach Pavia weiter. Dort
werden zum Gottesdienst am Sonntagmorgen rund 20.000 Menschen erwartet. Bei seinem
ersten italienischen Diözesan-Besuch komme Benedikt XVI. in zwei Bistümer, in denen
sein Vorgänger Johannes Paul II. nicht gewesen sei, sagte Vatikansprecher Federico
Lombardi bei der Vorstellung des Programms im Vatikan. (rv 18.04.2007 mg)