Noch einmal im Zeichen
des 80. Geburtstags von Papst Benedikt XVI. stand heute die Generalaudienz auf dem
Petersplatz. Viele Zehntausend Gläubige hießen den Papst mit Sprechchören und Geburtstagsliedern
willkommen. In der ersten Reihe unterhalb des Papst-Podests saßen etliche Bürgermeister
und Honoratioren aus der Heimat Benedikts XVI., darunter aus Regensburg und Altötting.
Zu seinem 80.Geburtstag hat Papst Benedikt XVI. in den vergangenen Tagen zahlreiche
Glückwunschschreiben und Geschenke aus aller Welt bekommen. In der Generalaudienz
auf dem Petersplatz bedankte sich Benedikt für die Geburtstagswünsche und Feierlichkeiten:
„Ganz
herzlich begrüße ich die Audienzteilnehmer deutscher Sprache und danke allen, die
in diesen Tagen aus Anlass meines 80. Geburtstags nach Rom gekommen sind und mich
mit musikalischen Beiträgen erfreut haben. Unter den vielen, die ich gerne persönlich
grüßen würde, kann ich hier nur einige Gruppen nennen: die Pilger aus dem Erzbistum
München und Freising mit Kardinal Wetter, den Weihbischöfen und dem Domkapitel, die
Marianische Männerkongregation Regensburg, die Alphornbläser aus Bayern und Baden-Württemberg
sowie die Deggendorfer mit ihrer Bäckerinnung. Ich grüße auch gerne die großen Pilgergruppen
aus den Bistümern Mainz und Trier. Ich freue mich über die Glückwünsche und danke
für euer Gebet, mit dem ihr mich und meinen Hirtendienst begleitet. Vergelt’s Gott
dafür!”
Nach der Audienz wurden dem Papst viele Geschenke übergeben. Darunter
war auch eine wertvolle Kopie des im Benediktinerstift Kremsmünster aufbewahrten Tassilo-Kelches
aus dem 8. Jahrhundert. Die Replik wurde Benedikt XVI. vom interimistischen Regens
des österreichisch-deutschen Priesterkollegs „Santa Maria dell'Anima“, dem Grazer
Diözesanpriester Gerhard Hörting, überreicht. Der Kelch ist ein Geschenk der österreichischen
Bischöfe. Auf dem Petersplatz waren über 50.000 Gläubige anwesend, darunter mindestens
10.000 Gläubige aus Deutschland. In der wöchentlichen Betrachtung über bedeutende
Persönlichkeiten der frühen Kirche hat Papst Benedikt XVI. heute über Klemens von
Alexandrien gesprochen. Er stammte aus dem griechischen Kulturkreis und wuchs wahrscheinlich
in Athen auf.
„In einem Sammelband, den Stromateis, geht Klemens dem Gedanken
nach, daß auch im griechischen Denken ``Samenkörner“ der Wahrheit zu finden sind.
Er unterstreicht, dass nur der Christ Zugang zur „wahren Lehre“ hat. Gott schenkt
dem Menschen die Vernunft, aber er hilft ihm vor allem durch die Gabe des Glaubens,
die Wahrheit zu erkennen und das ewige Leben zu erlangen. Klemens legt zudem großen
Wert auf ein tugendhaftes Verhalten, das den Glauben stützt. Die apátheia, die Freiheit
von den Leidenschaften, gehört dazu, sie muß aber ergänzt werden durch die Gottes-
und Nächstenliebe, die den Menschen für die wahre Gemeinschaft mit Gott öffnet. Liebe
Freunde, mein verehrter Vorgänger Papst Johannes Paul II. hat in seiner Enzyklika
Fides et ratio auf ein zentrales Anliegen des Klemens von Alexandrien hingewiesen:
Die griechische Philosophie war ein Streben nach richtigem Denken und Erkennen, sie
ist jedoch kein Ersatz für die christliche Wahrheit, die selbst göttlichen Ursprungs
ist und keiner Ergänzung bedarf (vgl. Nr. 38).“ (rv 18.04.2007 mg)