Australien: Vorbereitungen auf Weltjugendtag auf Hochtouren
Fast zwei Jahre liegt
der Weltjugendtag in Köln zurück, und der nächste kommt bestimmt! Nämlich nach Sydney,
Australien. Wieder wird es ein gigantisches Fest des Glaubens, das viele junge Menschen
bewegen wird. Das hofft zumindest der Koordinator des 23. Weltjugendtages in Sydney:
Weihbischof Anthony Fisher. Tobias Fricke hat mit ihm gesprochen.
Es war der
21. August 2005. Der frisch gekürte Papst Benedikt XVI. verkündete auf dem Marienfeld
bei Köln das Ziel des nächsten großen Weltjugendtages: „I am please to announce that
the next world youth day will take place in Sydney, Australia“. Die Vorbereitungen
in Sydney kommen so langsam auf Touren. Womit sich die Organisatoren allerdings nicht
herumschlagen müssen, sind Platzprobleme, wie vor über zwei Jahren im Erzbistum Köln.
Weihbischof Anthony Fischer hat eher die Sorge, dass vielen Pilgern die Anreise zu
teuer ist. Aber das Ganze sei schließlich für einen guten Zweck - und Eltern, Oma,
Opa, Onkel, Tante könnten ja kräftig was zum Flug dazugeben. „Jesus hat uns zum
Schluss einen Auftrag gegeben“, sagt Weihbischof Fischer mit einem Augenzwinkern.
„Nämlich Zeugen des Glaubens zu sein und ihn weiter zu verbreiten, bis ans Ende der
Welt. Und für junge Deutsche ist Sydney, Australien, das Ende der Welt. Wer also das
Abenteuer auf sich nimmt, folgt Jesu Worten und geht bis ans Ende der Welt.“ Nur
jeder vierte Australier ist katholisch und die Jugendlichen sind Mangelware. Gerade
deswegen sei das Glaubensfest dermaßen wichtig. „ Australien braucht einen Weltjugendtag,
denn wir haben eine junge Kirche mit viel Energie, aber nicht genügend jungen Leuten,
die dazu gehören. Deshalb hoffen wir, dass der Weltjugendtag in Australien genau dasselbe
macht, was er auch in anderen Ländern bewirkt hat. Nämlich junge Leute wieder zur
Kirche hinzuführen und ihre Leidenschaft und Energie in der australischen Kirche zu
verbreiten.“ Hin und wieder gibt es Menschen, die denken, sie hätten im Internet
einen günstigen Flug nach Australien gebucht und dann landen sie in einem anderen
Sydney. Denn auch in den USA und Kanada gibt es diverse Sydneys. Ich frage Weihbischof
Fischer, ob er nicht eine Kampagne dafür starten will, dass die jungen Pilger ins
richtige Sydney fliegen. „Gar keine schlechte Idee,“ sagt er. „Wir hatten dasselbe
Problem beim Weltjugendtag in Toronto, Kanada. Denn in Australien gibt es auch ein
Toronto und viele Leute dachten damals, sie hätten einen günstigen Flug nach Toronto
gefunden. Stattdessen sind sie nur in einem anderen Bundesstaat innerhalb von Australien
gelandet. Also bitte, wenn Ihr Sydney bucht, achtet bitte darauf, dass es nach Australien
geht.“ Im nächsten Monat startet in Sydney die so genannte „Bettenkampagne“. Das
heißt Privatfamilien werden gebeten, freie Betten zu melden, wenn sie Pilger aufnehmen
möchten. In der Fünf-Millionen-Stadt Sydney werden wohl genügend Betten zustande kommen,
zumal auch Kirchen und Schulen Kapazitäten anbieten. Dabei, so betont der Weihbischof,
werden die Australier dann die beim Weltjugendtag in Deutschland empfangene Gastfreundschaft
gerne zurückgeben. Ihm hat sehr die Warmherzigkeit der Deutschen gefallen. Und er
erinnert sich daran, wie der Papst zur Eröffnung des Weltjugendtags über den Rhein
gefahren ist. Eine Idee, die auch in Sydney funktioniert. „Der Papst kommt auf
einem Boot in den Hafen von Sydney, sozusagen als ein Echo auf seine Fahrt über den
Rhein in Köln. Der Unterschied wird natürlich sein, dass der Hafen sehr viel größer
ist und tausende Boote werden ihn begleiten - voll mit jungen Menschen, um zu singen,
zu jubeln und den Papst in Sydney willkommen zu heißen.“ Auf die Frage, ob er
sich denn auf den Papst in Australien freut, meint er nur: „Wir alle sind sehr aufgeregt
wegen des Papstbesuchs. Seitdem er gewählt wurde ist er zu einem Star auf der Weltbühne
geworden. Die Leute haben ihn angenommen wie seinen Vorgänger. Die jungen Australier
wollen diesen spirituellen Großvater.“ Das Großereignis wird wie in Köln sehr teuer
werden für die Diözese Sydney, auch wenn der Staat und einige Firmen den Weltjugendtag
unterstützen werden. „Aber es sei nicht der Auftrag der Kirche, viel Geld zu sammeln
und dann auf der Bank zu sparen,“ sagt Anthony Fischer. „Der einzige Zweck für uns,
Besitz zu haben, ist, um die frohe Botschaft zu verkünden und den Menschen zu dienen.
Wir denken deshalb, das ist es wert, wenn wir viel Geld für die Zukunft der Kirche
ausgeben. Einen besseren Grund, gibt es eigentlich gar nicht.“ Und zum Abschluss
fügt er hinzu: „Wenn das Leben von nur einem jungen Menschen verändert wird, ist es
die Sache wert. Und ich sage allen Ihren Hörern: Bitte kommt nach Sydney. Wir empfangen
euch mit offenen Armen und es wird eine wunderbare Erfahrung für Euch und für uns,
wenn Ihr bei uns seid.“ (rv/domradio 18.04.2007 mg)