Geburtstage sind immer
eine Gelegenheit, ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen. Wir haben ein wenig in unseren
Archiven gestöbert. Da haben wir die Aufnahmen des Gesprächs gefunden, dass Peter
Seewald vor gut zehn Jahren mit dem damaligen Kardinal Ratzinger geführt hat. Hören
Sie, was Kardinal Ratzinger zum 16. April 1927 sagt:
„Ja ich weiß das natürlich
nicht mehr, meine Geschwister haben mir erzählt, dass es viel Schnee gab, dass es
sehr kalt war, obwohl es der 16. April war und dass also das Schnee gelegen ist. Und
ich glaube, dass sie auch aus Sorge um ihre Gesundheit nicht zur Taufe mitgehen durften.
Aber da habe ich eigentlich nie weiter darüber nachgedacht, ob das irgendeinen sinnbildlichen
Charakter hat – in Bayern ist es auch nicht ganz so etwas Besonderes, dass es am 16.
April Schnee geben kann.“
Benedikt hat immer betont, dass es ihm viel bedeute,
mit dem ersten Taufwasser am Karsamstag morgen getauft worden zu sein:
„Es
ist die eigentliche Taufstunde der Kirche, und deswegen weil dort die Taufliturgie
der Kirche war, haben die Eltern gesagt „Da isser scho da der Buab“, dann wird er
natürlich in dieser liturgischer Stunde, die die Taufstunde der Kirche ist, getauft.
Dieser Zusammenfall, dass ich gerade wurde, als die Kirche ihr Taufwasser bereitete
und daher frisch mit dem ersten Wasser der erste Täufling des neuen Wassers war, das
sagt mir schon etwas, weil mich das besonders in den österlichen Zusammenhang hineinstellt
und Geburt und Taufe in einer beziehungsreichen Weise miteinander verbindet.“
Die
Erinnerung an die Kindheit ist positiv:
„Streng war es, das muss ich sagen,
aber es war doch auch viel Wäre, Herzlichkeit und Freude da, die auch dann natürlich
auch dadurch noch vermehrt worden ist, dass wir miteinander gespielt haben miteinander,
auch die Eltern mitgetan haben, dass die Musik eine immer größere Rolle im Familienleben
hatte und die ja auch eine zusammenführende Kraft hat.“
Dass Gott noch
einiges mit Joseph Ratzinger vorhatte, vielleicht ahnte dieser das vor zehn Jahren:
„Ja,
das glaube ich schon, dass Gott von jedem Menschen etwas möchte, dass keiner umsonst
da ist, dass jeder im großen Gefüge seine spezifische Bedeutung hat, die nicht so
ist wie das Fatum, nicht wahr, dass er vollkommen determiniert wäre, sondern die gerade
seine Freiheit herausfordert, wie es in den Geschichten von den Talenten gesagt ist,
es werden fünf übergeben, er hat eine bestimmte Aufgabe, er kann’s so oder anders
machen. Aber jedenfalls jeder hat seine Sendung, seine besondere Gabe, keiner ist
überflüssig, keiner ist umsonst, und jeder muss halt versucht, was ist mein Lebenswurf
und wie entspreche ich dem Ruf, der für mich da ist, am allerbesten.“
Das
ganze Interview finden Sie in dem Interview-Band "Salz der Erde" von Peter Seewald. (rv
16.04.2007 mc)