Familien in Deutschland bekommen laut einer Aufstellung des Familienbundes der Katholiken
weit weniger staatliche Förderung, als von der Bundesregierung gesagt wird. Die von
der Koalition genannte Summe von mehr als 184 Milliarden Euro pro Jahr sei „schlicht
falsch“, erklärte Familienbundpräsidentin Elisabeth Bußmann. Damit wolle sich die
Politik der Verpflichtung für einen gerechten Familienlastenausgleich entziehen und
erwecke so den Eindruck, man könne an Familien sparen. Die vom Familienbund berechnete
Summe der „echten“ Familienförderung des Staates belaufe sich auf rund 56 Milliarden
Euro. Die Regierung habe Leistungen für Witwen hinzugezählt, Förderungen, die nur
an Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst gehen, sowie 25 Milliarden Euro,
die von den Beitragszahlern der Sozialversicherungen und nicht vom Staat erbracht
werden. Außerdem enthalte die Liste Maßnahmen, die bereits gestrichen wurden – wie
3,4 Milliarden Euro Eigenheimzulage. „Familien leisten einen erheblichen Beitrag zum
Steueraufkommen und bezahlen ihre Familienförderung im Grunde heute schon selbst",
erklärte Bußmann. (pm 10.04.2007 bp)