Die katholischen Bischöfe Deutschlands haben die Osterbotschaft als Botschaft des
Lebens gewürdigt. In ihren Osterpredigten unterstrichen sie, dass Ostern praktische
Konsequenzen habe – nicht nur für das Leben der Christen.
Der Mainzer
Kardinal Karl Lehmann rief zu Vergebung und menschlicher Zuwendung auf. Dass Christus
sein Leben für alle hingegeben habe, bringe große Hoffnung „in die Verlorenheiten
auch unseres heutigen Lebens“. Für den Münchner Kardinal Friedrich Wetter zeigt das
Osterfest die verwandelnde Kraft der Liebe Gottes auf. Ostern gebe die Gewissheit,
dass sich die Kraft der Auferstehung Christi durchsetzt und die Welt verwandelt.
Der
Kölner Kardinal Joachim Meisner und Münsters Bischof Reinhard Lettmann betonten in
ihren Osterpredigten, Christen sollten sich für ein „Klima des Lebens“, für den Schutz
von ungeborenen Kindern sowie für ein würdiges Leben für Alte, Kranke und Behinderte
einsetzen. Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff und Erzbischof Hans-Josef Becker aus
Paderborn appellierten an die Christen, menschlich und friedfertig miteinander umzugehen.
Das Osterfest biete die Chance zum Aufbruch, so Mussinghoff. Becker betonte, die Osterbotschaft
öffne Herzen, Sinne und Gesinnungen.
Als Quelle der Kraft gegen Zwänge und
Ängste bezeichneten der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch und sein Rottenburger
Amtskollege Gebhard Fürst den christlichen Auferstehungsglauben. Der Osterglaube verweise
auf ein Leben, das irdische Dimensionen sprenge. Zollitsch kritisierte einen zunehmenden
Körper- und Gesundheitskult; Fürst sprach sich für eine Kultur des auf Ostern gründenden
Sonntags aus, die aus einem zwanghaften Leben herausführen und frei machen könne.
Der
Berliner Kardinal Georg Sterzinsky betonte, alle wesentlichen Dinge des Lebens seien
geschenkt. So könne man sich Liebe weder erkaufen noch durch Attraktivität erzwingen,
so der Erzbischof. Der Erfurter Bischof Joachim Wanke hob hervor, der Osterglaube
bewahre vor blindem Eifer ebenso wie vor Zynismus. Der Magdeburger Bischof Gerhard
Feige forderte den unbedingten Schutz des Lebens. Allen Rufen nach vorgeburtlicher
Selektion und Sterbehilfe müsse widersprochen werden. Auch Dresdens Bischof Joachim
Reinelt hob Ostern als Fest des Lebens hervor. Christen entschieden sich Ostern immer
wieder neu, den Sieg über den Tod und die Freude am Leben zu feiern und zugleich das
Sterben zu akzeptieren.
Fuldas Bischof Heinz Josef Algermissen nannte das Ostergeschehen
eine Revolution für das Leben. Mit der Auferstehung sei das «Grab dieser Welt» aufgebrochen.
Für den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ist die Auferstehung Jesu mehr als ein
Comeback. «Es war keine Rückkehr auf Zeit wie bei Elvis, Napoleon und Henry Maske».
Jesu Auferstehung sei ein Sieg für die gesamte Menschheit. Triers Bischof Reinhard
Marx betonte, der Glaube an den Auferstandenen Christus sei unersetzliche Grundlage
der europäischen Kultur. Der österliche Blick in den Himmel sei überlebensnotwendig.
Augsburgs Bischof Walter Mixa rief die Christen zu einer «Revolution der Liebe» auf.
Die Auferstehung sei die eigentliche und wahre Revolution der Menschheitsgeschichte.
Das Kreuzesopfer Christi fordere als Antwort das Liebesopfer des eigenen Lebens. (kna
08.04.2007 mc)