2007-04-06 14:14:20

Der Karfreitag in der Tradition


Nicht die christliche Caritas, sondern das althochdeutsche "Chara" hat dem Karfreitag seinen Namen gegeben. Es bedeutet soviel wie "Wehklage": Für katholische wie evangelische Christen ist es der Tag des tiefsten Schmerzes über den Tod Jesu.

Am Karfreitag fanden, der Überlieferung folgend, der Schauprozess, die Kreuzigung und die Beerdigung Jesu in Jerusalem statt. Gegen 15 Uhr, der Todesstunde Jesu, sammeln sich die Christen zu einer besonderen liturgischen Feier in äußerst schlichter Form.

Seit dem 3. Jahrhundert entwickelte sich das Kreuz zum wohl wichtigsten Symbol der Christenheit. Während das historische Marterinstrument Jesu tatsächlich einem T glich, ist das heutige Kreuz zugleich Richtungsweiser für Auferstehung und Himmelfahrt und Zeichen für die Ausbreitung des Glaubens in alle vier Himmelsrichtungen.

In vielen Gemeinden finden seit dem Mittelalter Prozessionen statt, an denen die Gläubigen auf zumeist 14 Stationen des letzten Ganges Christi gedenken. Anfangs gerieten diese Kreuzwege unter dem Einfluss von Selbstgeißlern und Flagellanten mitunter zu blutigen Spektakeln. Seit der Gegenreformation sind Prozessionen und Passionsspiele in schlichterer Form mit dem Bußgedanken verbunden.
(rv 06.04.2007 gs)







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