2007-04-03 12:50:49

Solomonen: 5000 obdachlos - Kathedrale in Gizo zerstört


RealAudioMP3 Einen Tag nach dem schweren Seebeben vor den südpazifischen Salomonen-Inseln wird allmählich das Ausmaß der Zerstörungen sichtbar. Nach ersten Berichten sind 5.000 obdachlos. Mindestens 13 Dörfer wurden von den bis zu zehn Meter hohen Flutwellen zerstört. Wir haben vor Ort den Dominikaner Albert Ilala erreicht:

„Vor allem in der westlichen Provinz hat der Tsunami Schaden angerichtet. Es wird spekuliert, ob die Seebeben auf einen Meeres-Vulkan zurückzuführen sind. Nach meinen Informationen sind bisher mindestens 15 Personen umgekommen. Ein Dominikaner - Bernard Cyril O'Grady OP - ist Bischof in Gizo, dort ist die Kathedrale Sankt Peter zerstört worden und auch die Bischofsresidenz.“

Nach Angaben des pazifischen Tsunami-Warnzentrums in Hawaii lag das Epizentrum der Erdstöße nur rund 50 Kilometer von der Provinzhauptstadt Gizo im Westen des Archipels entfernt. Dort brachen Telefonleitungen und Stromversorgung zusammen.

„Die meisten leben in ländlichen Gegenden, und gerade die sind vom Tsunami betroffen. Die Menschen haben sich in auf einen Hügel in Gizo geflüchtet. Soldaten der RAMSI-Friedenstruppe sind in das Katastrohengebiet gefahren, um festzustellen, was jetzt benötigt wird. Die Versorgung mit Lebensmitteln ist nicht so schlimm, dafür sind die Häuser zerstört. Es werden also vor allem Unterkünfte, aber auch Nahrungsmittel benötigt.“

Die australische Regierung gab umgerechnet 1,2 Millionen Euro für Soforthilfemaßnahmen frei. Auch die Vereinten Nationen stellten Hilfen für die Salomonen und Papua-Neuguinea in Aussicht. Mehrere schwere Erdbeben wurden am Dienstag auch aus anderen Teilen der pazifisch-asiatischen Region gemeldet. Am Morgen erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,2 den Nordosten Afghanistans. Erdstöße wurden auch in der indonesischen Provinz Sulawesi registriert.
Unter den Toten auf den Salomonen ist auch ein Bischof der protestantischen United Church. Bischof Rowlington Zappo habe in der Nähe der Provinzhauptstadt Gizo einen Gottesdienst gefeiert, als die Flutwelle heranrollte. Außer dem Bischof seien drei Gottesdienstbesucher umgekommen, sagte ein Kirchensprecher australischen Medien. Die Bevölkerungsmehrheit auf den Salomonen ist christlich. Mit einem Anteil von 19 Prozent ist die katholische Kirche die zweitgrößte Einzelkonfession nach den Anglikanern (32 Prozent).
(rv / kna 03.04.2007 mc)








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