CVP-Präsident Christophe Darbellay kritisiert den Pflichtzölibat der Priester und
das Verbot der Frauenordination. Für beides sehe er keine "objektive Begründung",
so der christliche Politiker gegenüber der "NZZ am Sonntag". Er äussere diese Meinung
allerdings "ganz privat als Christ und Mensch" und nicht als Präsident der Christlichdemokratischen
Volkspartei der Schweiz. Kirchenkritik wurde in den letzten Tagen auch von anderen
CVP-Exponenten geäussert. Im Februar 2006 hatten sich Delegationen der Schweizer Bischofskonferenz
und der CVP Schweiz zu einer "konstruktiven Aussprache" getroffen, wie es damals hiess.
Gesprochen wurde über grundsätzliche Fragen des Verständnisses einer "C-Politik" und
über die Erwartungen an eine von christlichen Werten getragene Partei. Anlass zum
Gespräch hatten offensichtliche Spannungen zwischen katholischer Kirchenführung und
der CVP geboten. So hatte etwa der damalige Präsident der Schweizer Bischofskonferenz,
der Churer Bischof Amédée Grab, im Dezember 2005 an der CVP kritisiert, "dass ihre
Entscheidungen nicht immer mit dem christlichen Glauben im Einklang stehen". (kipa
01.04.2007 sk)