Die Debatte über eine geplante rechtliche Aufwertung von "Ehen ohne Trauschein", darunter
auch homosexuellen Partnerschaften, hat weiter an Schärfe gewonnen. Grund ist eine
Predigt des neuen Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz, Erzbischof Angelo
Bagnasco. Dieser hatte davor gewarnt, die öffentliche Meinung zum alleinigen Gradmesser
dafür zu machen, ob etwas zu erlauben oder zu verbieten sei. Wenn das das einzige
Kriterium darstelle, was wolle man denn dann zum Beispiel in den Niederlanden gegen
eine "Partei der Pädophilen" vorbringen, so der Erzbischof. Homosexuellen-Aktivisten
in Italien nahmen die Predigt zum Anlaß, ihre Polemik gegen die Kirche zu verschärfen.
Die Linksregierung von Romano Prodi will nicht-ehelichen Partnerschaften rechtlichen
Schutz bieten; Kirchenvertreter, an ihrer Spitze der Papst, warnen hingegen eindringlich
vor einer weiteren Schwächung der traditionellen Familie. (agenturen 01.04.2007
sk)