Die Arbeit ist für
den Menschen da, nicht der Mensch für die Arbeit. So lautet eines der „10 Gebote der
Arbeit“ von Kardinal Renato Raffaele Martino. Der Präsident des päpstlichen Rates
für Gerechtigkeit und Frieden sprach gestern Abend vor den Teilnehmern des Internationalen
Forums der Jugend. Seit Mittwoch tagen jungen Menschen aus 90 Ländern in Rocca di
Papa bei Rom zum Thema „Christus bezeugen - auch in der Arbeitswelt“. Auch vor
Ort: der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke. Er spricht über Spiritualität und
Arbeit. Wie Benedikt in seiner Grußbotschaft an das Jugendtreffen kritisiert auch
Hanke die negativen Folgen der Globalisierung. Sein Hauptkritikpunkt: Arbeit sei entpersonalisiert. „Das
heißt, der Arbeiter sieht sich gar nicht mehr dem Produkt für das er arbeitet, gegenüber,
sondern er muss sich reduzieren auf gewisse Handgriffe. Diese Entfremdung zwischen
Arbeiter und Arbeitsprozess halte ich für etwas ganz Gefährliches, weil damit das
Schöpferische der Arbeit für den Einzelnen nicht mehr zum Ausdruck kommt.“ Hanke
hatte als Abt Plankstetten die klostereigenen Betriebe konsequent auf ökologische
Produktion umgestellt. Außerdem entstanden mehrere Dutzend Arbeitsplätze. Die Harmonie
zwischen Natur und Mensch lagen ihm stets am Herzen. Künftig müsse der Mensch die
ökologischen Rahmenbedingen stärker als bisher akzeptieren. „Unsere derzeitige
Wirtschaftsform, die ja primär auf Wachstum und Zuwächse ausgerichtet ist, wird sich
in dieser Form angesichts der Ressourcenknappheit und der anderen Probleme im ökologischen
Bereich auf diese Weise nicht mehr halten lassen. Das was man im politischen Bereich
durch Gesetze zwangsweise erreichen will, das könnte uns Christen aufgrund unserer
Schöpfungsspiritualität und unseres Schöpfungsglaubens als eine neue Form der Askese
doch wesentlich leichter fallen und auf fruchtbaren Boden stoßen.“ (rv 31.03.2007
bp)