Die deutschen Bischöfe rufen zu Spenden für das Heilige Land auf. Die Palmsonntags-Kollekte
sei ein Zeichen der Solidarität mit den dortigen Christen. Als Minderheit in Israel
und Palästina seien sie angesichts der gewalttätigen Konflikte in einer außerordentlich
schwierigen Situation. Viele sähen keine Zukunft mehr und verließen deshalb ihre Heimat.
Die Bischöfe schreiben in ihrem Appell wörtlich: „Wir müssen ihnen zeigen, dass sie
nicht alleine stehen.“ (pm 27.03.2007 mc)
Im folgenden der Wortlaut
des Aufrufs: Aufruf der deutschen Bischöfe zur Solidarität
mit den Christen im Heiligen Land (Palmsonntags-Kollekte 2007) In den
Gottesdiensten am Palmsonntag gedenken die Katholiken in besonderer Weise der Christen
im Heiligen Land. Als Minderheit in Israel und Palästina sind sie angesichts der gewalttätigen
Konflikte, die die Region weiterhin fest im Griff halten, in einer außerordentlich
schwierigen Situation. Viele sehen keine Zukunft mehr und verlassen ihre Heimat. Mehr
denn je bedürfen sie deshalb heute der Ermutigung und der Solidarität. Wir müssen
ihnen zeigen, dass sie nicht alleine stehen. Deshalb haben wir deutschen Bischöfe
uns zu Beginn der österlichen Bußzeit als Pilger auf den Weg ins Heilige Land begeben.
Tief bewegt haben wir an den heiligen Stätten die Eucharistie gefeiert und für Frieden
und Versöhnung gebetet: In der Primatskapelle am See Genezareth, vor der Verkündigungsgrotte
in Nazareth, in der Grabeskirche in Jerusalem und in der Katharinenkirche bei der
Geburtsgrotte in Bethlehem. So kamen wir nicht nur mit den geschichtlichen Zeugnissen
des Christentums in Berührung, sondern haben die Heil bringende Gegenwart Gottes auch
in unserer Zeit erfahren. Ebenso wichtig wie der Besuch heiliger Stätten waren
für uns Bischöfe die Begegnungen und das Gespräch mit den Christen vor Ort und der
Besuch ihrer sozialen Einrichtungen und Schulen. Wir wollten den christlichen Gemeinden
– den „lebendigen Steinen“ unseres Glaubens – zeigen, dass sie nicht alleine gelassen
sind. In eindringlicher Weise ist uns auf dieser Reise wiederum vor Augen geführt
worden, dass es neuer Wege auf der Suche nach Gerechtigkeit und Frieden bedarf. Wechselseitiges
Vertrauen ist nötig, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen. Wir bekräftigen
die Worte von Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache am 8. Januar 2007: „Die Israelis
haben das Recht, in Frieden in ihrem Land zu leben; die Palästinenser haben das Recht
auf ein freies und souveränes Vaterland.“ Gemeinsam mit den Bischöfen im Heiligen
Land bitten wir am diesjährigen Palmsonntag die Katholiken in Deutschland, der Kirche
im Heiligen Land im Gebet zu gedenken und mit einer großzügigen Spende Mittel für
ihren schwierigen Dienst bereitzustellen. Schließlich möchten wir die Kirchengemeinden
und -gruppen ermutigen, unserem Beispiel zu folgen und Pilgerreisen in die Heimat
unseres Herrn Jesus Christus zu unternehmen. Tabgha (Israel), den 28. Februar
2007