Der katholische deutsche
Europa-Politiker Hans-Gert Pöttering fordert dazu auf, die EU-Verfassung trotz des
Fehlens eines Gottesbezuges nicht abzulehnen. Der Präsident des EU-Parlaments äußerte
sich diesbezüglich bei einer von den europäischen Bischöfen organisierten Konferenz
in Rom. Als Katholik bedauere er diese Lücke in der Verfassung, aber, so Pöttering:
„Selbst wenn wir nicht erfolgreich waren, mit dem Gottesbezug und mit der
Benennung des jüdisch-christlichen Erbes, darf dieses für uns kein Anlass sein, den
Werteteil der Verfassung und die Verfassung insgesamt abzulehnen. Ich sage es deswegen
in aller Deutlichkeit, weil wir es geschafft haben, dass unsere christlichen, auch
katholischen Werte in der Verfassung verankert wurden: Die Würde des Menschen, die
Menschenrechte, die Rechtsordnung, die Demokratie, das Wohlergehen und die Würde älterer
Menschen. Das Wohlergehen von Kindern. Die Ablehnung in jeder Form, den Menschen zu
klonen. Die Prinzipien der Solidarität und der Subsidiarität. All dieses sind christliche
und auch katholische Prinzipien.“
Pöttering hatte sich
gegen Mittag mit Papst Benedikt XVI. zu einer privaten Begegnung getroffen. Der Heilige
Stuhl hat vorerst keine Stellungnahme zu dem rund 40 Minuten dauernden Gespräch abgegeben.
(rv 23.03.2007 gs/sis)