Gibt es bald einen
Nuntius in Hanoi? Die Hoffnung auf diplomatische Beziehungen zwischen dem Heiligen
Stuhl und Vietnam wächst jedenfalls. Seit 1975 besteht kein Austausch mehr. Nach dem
Besuch des vietnamesischen Premierministers bei Papst Benedikt XVI. war jetzt vom
5. bis zum 11. März eine vatikanische Delegation nach Vietnam gereist. Deren Leiter,
der zweite Mann im vatikanischen Außenministerium, Pietro Parolin zog heute bei Radio
Vatikan ein Fazit. In fast 20 Jahren habe man „Schritte nach vorne“ gemacht, bestätigte
Pietro Parolin.
„Wir wünschen uns, dass es weiter geht in Richtung auf
eine stabile Form und die Präsenz eines Päpstlichen Gesandten im Land, bis man schließlich
diplomatische Beziehungen einsetzen kann und einen apostolischen Nuntius ernennen
kann.“
Über derartige Projekte habe die Vatikan-Delegation mit den Vertretern
der Vietnamesischen Regierung gesprochen, so Parolin, jedoch ohne Fristen festzusetzen.
Hanoi habe jedoch eine Expertengruppe eingesetzt, um „Zeiten und Modalitäten“ zu prüfen,
um diplomatische Beziehungen aufzunehmen.
„Vielleicht hätte mancher
sich mehr erhofft. Ich denke jedoch, in jedem Fall haben wir einen großen Schritt
nach vorne gemacht. Diplomatische Beziehungen sind nicht nur ein Ziel- , sondern auch
ein Ausgangspunkt. Damit setzt man ein Zeichen, dass man konstruktiv zusammen arbeiten
will und auch Spannungen ausräumen will.“
Die Kirche in Vietnam sei lebendig,
die Delegation aus dem Vatikan hätte mehr empfangen als gegeben. Doch die Christen
vor Ort hätten auch mit der rapiden Industrialisierung des Landes zu kämpfen. In punto
Religionsfreiheit betonte Parolin:
„Ich kann versichern, dass einige
Probleme gelöst wurden, andere befinden sich auf einem guten Weg. Beispielsweise der
Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Kirchen und der Bau neuer Zentren, in Gebieten,
in denen die Bevölkerung neu angesiedelt worden war. Bei den noch offenen Fragen gibt
es die Hoffnung, dass sie sich mit gutem Willen und Dialog befriedigend lösen lassen.
Viele Kompetenzen im Bereich Religion sind außerdem an die lokalen Autoritäten übertragen
worden.“ (rv 17.03.2007 bp)