Der Bischof von Augsburg, Walter Mixa, hat sich erneut in die deutsche Debatte über
das Thema Familie, Frauen und Beruf eingeschaltet. In einem Beitrag für die Zeitung
"Die Welt" schreibt Mixa: "Durch die einseitige ideologische Fixierung auf vollberufstätige
Mütter fühlt sich die überwiegende Mehrheit der Frauen, die sich bis zum dritten Lebensjahr
ganz oder überwiegend selbst ihren Kindern widmen möchten, von der Politik zunehmend
an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Eine solche Familienpolitik dient insgesamt
gesehen nicht dem Kindeswohl, sondern ist vorrangig darauf ausgerichtet, junge Frauen
als Arbeitskräfte-Reserve für die Industrie zu rekrutieren." Mixa streitet für
eine Aufwertung der "Bedeutung der Mutter in unserer Gesellschaft". In dieser Hinsicht
gebe es "dringenden Nachholbedarf". Seine Kritik richte sich allerdings "nicht gegen
berufstätige Mütter", so der Bischof. "Meine Diözese unterhält selbst über 430 katholische
Kindergärten. Die Kritik richtet sich gegen eine Politik, die aktiv und einseitig
fördert, dass junge Mütter ihre kleinen Kinder kurz nach der Geburt in staatliche
Fremdbetreuung geben sollen, und damit die Ausnahme zur gesellschaftlichen Regel macht." (die
welt - online 15.03.2007 sk)