2007-03-13 13:09:24

Vatikan: Papst mahnt zu mehr Qualität im Gottesdienst


Papst Benedikt XVI. hat Bischöfe und Priester zu mehr Gottesdienstkultur angehalten. Sie sollten Achtung und Folgsamkeit gegenüber dem Ritus zeigen, das „Gespür für das Heilige“ fördern und sich nicht selbst zum Protagonisten der Feier machen, heißt es in dem nachsynodalen Schreiben „Sacramentum caritatis“, das heute im Vatikan vorgestellt wurde.
Zugleich mahnt der Papst bessere Predigten sowie eine sorgfältige Auswahl des geistlichen Nachwuchses an. Ein mangelhaft ausgebildeter Klerus werde auch in anderen nicht den Wunsch nach dem Priesterberuf wecken. Nach dem Willen Benedikts XVI. sollten künftig Priester und Gläubige in die Lage versetzt werden,
wesentliche Teile der Messe auf Latein sprechen und im gregorianischen Stil singen zu können.
Der mit 152 Seiten bislang längste offizielle Text Benedikt XVI., der deutlich seine persönliche Handschrift trägt, fußt auf den Beratungen von rund 250 Bischöfen aus aller Welt. Sie hatten vom 2. bis 23. Oktober 2005 im Vatikan zu Fragen der Eucharistie getagt. In den drei Teilen des Dokuments geht der Papst auf die
Theologie der Eucharistie, auf Fragen der Gottesdienst-Praxis und auf Konsequenzen für das kirchliche Leben ein.
Zu Beginn würdigt das Schreiben den „segensreichen Einfluss“ der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965). Gewisse Missbräuche könnten „den Wert und die Wirksamkeit der
Liturgiereform, die noch bisher nicht völlig erkundete Schätze in sich birgt, nicht verdunkeln“, betont der Papst.
Mit Nachdruck tritt das Kirchenoberhaupt für den Schutz des Sonntags und seiner traditionellen Arbeitsruhe ein. Die Arbeit sei für den Menschen da und nicht der Mensch für die Arbeit. Es müsse auch in der zivilen Gesellschaft möglich sein, sonntags „von der beruflichen Tätigkeit frei zu sein, ohne dafür bestraft
zu werden“
Benedikt XVI. kündigte eine Handreichung zur Einführung in die Eucharistiefeier an. Dieses Kompendium für die Gläubigen solle unter anderem Auszüge aus dem Katechismus der Katholischen Kirche sowie Erläuterungen zu liturgischen Texten enthalten. Ein Erscheinungsdatum für die Schrift, die vermutlich von der Glaubens- und der Gottesdienstkongregation erarbeitet werden soll, nannte er nicht.
Für internationale Gottesdienste mahnt der Papst, die Einheit der Kirche müsse auch in der lateinischen Liturgiesprache deutlich werden. Nach Möglichkeit sollten Teile der Messe im gregorianischen Choral ausgeführt werden, da dies „der eigentliche Gesang der römischen Liturgie“ sei.
(kna 13.03.2007 mg)








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