In Genf ist heute
die vierte Sitzungsperiode des Menschenrechtsrats eröffnet worden. Bis zum 30. März
wollen die Regierungsvertreter gravierende Menschrechtsverletzungen auf der ganzen
Welt diskutieren. Mit dabei sind auch kirchliche Nichtregierungsorganisationen (NGO's)
wie die "Dominicans for Justice and Peace". Der Leiter der Organisation, P. Phillip
Leblanc, hofft auf eine Diskussion der Lage der Irakflüchtlinge. Bereits zwei Millionen
Menschen haben das Land seit dem Beginn des Irak-Krieges 2003 verlassen: "Da
ist eine riesige humanitäre Krise im Gang, an die keiner denkt. Denn im Blick ist
der Bürgerkrieg im Irak selbst, der Terrorismus dort und das Schicksal der fremden
Truppen. Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, sich dieses Themas endlich
anzunehmen. Hier werden grundlegende Menschenrechte verletzt. Die Nachbarländer haben
bereits wirklich sehr viele Flüchtlinge aufgenommen, aber es muss noch - und das
ist unsere Forderung an die UNO - viel geschehen: Zum Beispiel fehlt es an Nahrung
und Unterkunft."
Die Hauptlast würden bisher fast zur Gänze die Nachbarländer
tragen. So seien beispielsweise in Syrien die Flüchtingslager katastrophal überfüllt,
trotz großzügiger Hilfe durch die örtliche Bevölkerung. P. Leblanc:
"Wir
fordern die westlichen Länder auf, ihre Pforten für die Flüchtlinge zu öffnen - zum
Beispiel die USA, Groß-Britannien und die anderen Alliierten, die im Irak Krieg führen.
Gerade die christliche Bevölkerung hat dort riesige Probleme. Wir fordern seit dem
Beginn des Krieges die Beachtung der Genfer Konvention, zweitens den Wiederaufbau
des Landes - und schon seit vier Jahren weisen wir darauf hin, dass das Land in einen
Bürgerkrieg schlittert. Ich will nicht sagen, dass wir prophetisch waren, aber was
den Irak angeht, haben wir das Privileg, die Entwicklungen gut einschätzen können,
denn unser Orden ist seit über 270 Jahren in dem Land. Deswegen kennen wir die Situation
sowohl von innen als auch von außen sehr gut." (rv 120307 mc)