Mit Spannung wird der Besuch Vladimir Putins im Vatikan erwartet. Kommenden Dienstag
wird Benedikt XVI. den russischen Präsidenten in Privataudienz empfangen. Ein Besuch
auch mit zahlreichen politischen Implikationen. Wir haben vorab mit dem Nuntius des
Heiligen Stuhls in der Russischen Föderation gesprochen: Erzbischof Antonio Mennini. „Der
Besuch des Präsidenten ist bezeichnend für die guten Beziehungen, die auf verschiedenen
Ebenen zwischen dem Heiligen Stuhl und der russischen Föderation bestehen. Ich denke,
dass der Heilige Vater und Präsident Putin eine große Übereinstimmung finden werden
in den für die Menschheit wichtigen Themen. Erst kürzlich hat der Präsident das Engagement
der Kirchen in Russland gelobt, die so zu einem Klima der Versöhnung und der Gemeinschaft
unter allen Gläubigen beitragen. Zu diesem Aspekt wird meines Erachtens der Papst
sicher einiges aus seiner Erfahrung beitragen können. Daher denke ich, dass das Treffen
sehr fruchtbar und vor allem nützlich für die katholische Kirche in Russland sein
wird.“
In der Vergangenheit war die Lage der Katholiken in Russland nicht
immer leicht. Doch der Nuntius sieht Verbesserungen.
„Was die direkten
Beziehungen zwischen den beiden Kirchen angeht, hat sich die Situation zuletzt spürbar
verbessert, vor allem seitdem eine gemeinsamen Kommission eingerichtet wurde, die
die Missverständnisse und die Probleme konkret zu lösen versucht. Das betrifft vor
allem die persönliche Ebene: unter den Mitgliedern der Kommission herrscht ein sehr
gutes, freundschaftliches und verständnisvolles Klima.“
Viele hoffen auf
eine Begegnung des Patriarchen Alexij II. von Moskau und ganz Russland mit Papst Benedikt.
Nuntius Mennini zu den Chancen für ein solches Treffen:
„Seine Heiligkeit
Alexij II. wie auch andere hochrangige Vertreter dieser Kirchen sprechen immer wieder
davon. Vor allem hat der Patriarch die Möglichkeit eines Treffens niemals ausgeschlossen.
Er hat immer deutlich gemacht, dass eine Begegnung Zielpunkt einer realen und faktischen
Annäherung und Befriedung der beiden Kirchen darstellt. Wir wünschen uns diese Begegnung
natürlich, weil dies eine sehr wichtige Sache wäre, nicht nur für die christliche
Welt, sondern auch für die Verteidigung der Werte des gemeinsamen Hauses Europa deren,
Verteidigung auch der orthodoxen Kirche am Herzen liegt.“ (rv 10.03.2007
mc)