2007-03-09 13:54:52

Vatikan: Dziwisz verteidigt polnische Kirche


RealAudioMP3 Der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz sieht die polnischen Katholiken nach der kommunistischen Unterdrückung erneut als Opfer. Die Kirche leide zutiefst unter den Kollaborationsanschuldigungen gegen Priester, sagte Dziwisz gestern Abend vor Journalisten in Rom. Menschen, die unter dem sozialistischen Regime lebten, würden ungerechterweise nach heutigen Kriterien beurteilt. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der Krakauer Kardinal, dass sich hinter dem Angriff vermutlich eine Attacke gegen den verstorbenen Papst Johannes Paul II. verberge:

„Vielleicht möchten die Kritiker nicht die Johannes Paul II. selbst angreifen, weil sie Angst haben vor der Reaktion der Bevölkerung. Deshalb greifen sie die Kirche an, die immer treu war und zwar treu gegenüber der Nation, und die immer das Volk verteidigt hat. Während der Diktatur war die Kirche der einzige Ort, an dem noch Freiheit herrschte. Es gab dort die freie Meinungsäußerung. Und auch heute noch ist die Kirche die gleiche geblieben. Daher kann man doch nicht die Kirche für die Sünden des Regimes kritisieren.“

Dziwisz verwahrte sich erneut gegen Vermutungen, dass auch Papst Johannes Paul II. im Vatikan von Informanten des polnischen Geheimdienstes ausgehorcht worden sei. Es sei absurd zu behaupten, dass es um den Papst herum Spione gab. Die Liebe zum verstorbenen Papst sei aber bei den Gläubigen stark geblieben.

„Ich frage mich auch, wie es immer noch diese langen Schlangen vor dem Grab von Johannes Paul II. geben kann. Doch diese Leute gehen nicht hin, um einen Toten zu besuchen. Sie gehen hin, um ihn zu treffen und seine Botschaft wieder aufzunehmen. Ich verstehe diese Menschen. Das Geheimnis dieser Verehrung ist die Liebe.“

(rv 09.03.2007 mg)








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