In der Schweiz steigt
die Zahl der Katholiken jedes Jahr kontinuierlich an. Das liegt vor allem an der Einwanderung
aus Osteuropa und Südostasien – nun fehlt es an Seelsorgern. Die Anpassung der Migrantenseelsorge
war eines der Themen der Vollversammlung der Schweizer Bischöfe in Luzern, die gestern
zu Ende ging. Der Präsident der Bischofskonferenz, Kurt Koch, erläutert die Situation:
„Die
Migrantenpastoral unterscheidet sich von der üblichen Seelsorge eben deshalb, weil
die meisten Pfarreien über die Steuergelder selber verfügen können. Das ist bei den
Migrantenseelsorgern nicht der Fall. Meist handelt es sich um Missionen und nicht
um Pfarreien. Diese sind darauf angewiesen, dass von den Ortspfarreien und den Landeskirchen
Geld fließt. Wir haben immer wieder große Probleme, das zu organisieren. Außerdem
haben wir uns in der Bischofsversammlung mit der Frage der Polen- und Philippinenseelsorge
beschäftigt. Und wir haben bisher noch keine institutionalisierte Seelsorge für die
Fahrenden gehabt, obwohl wir sehr viele haben.“
Die „Fahrenden“ – also
die Sinti und Roma – werden künftig einen eigenen Seelsorger erhalten. Ein weiteres
Thema auf der Bischofskonferenz: Die Diskussion um die Frauenbeteiligung im neuen
„Rat der Religionen“. Kritik war laut geworden, dass keine einzige Frau in dem interreligiösen
Gremium vertreten ist. „Der Rat der Religionen kann aber nichts
tun, weil alle Mitglieder des Rates von ihren Religionsgemeinschaften ihr Mandat erhalten
haben. Deshalb haben wir uns überlegt, die bestehenden Mandate zu belassen, wie sie
sind, aber Expertinnen hinzuzuziehen, damit auch die Sicht der Frauen im Rat vertreten
ist. Jetzt werden die einzelnen Mitglieder des „Rats der Religionen“ gefragt, ob sie
damit einverstanden sind.“