„Gebärmaschinen“ und
„kastrierte Kater“: Die Wortwahl in der Debatte rund um Krippenplätze in Deutschland
war überaus unglücklich. Sie verstellte teils sogar die Sicht auf das zugrunde liegende
Problem und die Debatte über Familienpolitik als solche. Das bedauert der St. Pöltner
Bischof Klaus Küng, der in der österreichischen Bischofskonferenz für das Thema Familie
zuständig ist.
„Wir müssen in den Worten abrüsten, wenn wir versuchen,
Lösungen zu finden. Polemik ist da nicht hilfreich, wohl aber sollten wir auf die
Botschaft schauen: Kinder brauchen ihre Eltern, und zwar ihre eigenen. Die Menschen
können sagen, wir machen`s anders, aber die Natur rächt sich. Denn das sind Gesetzmäßigkeiten,
die tief im Menschen verankert sind.“
Selbstdie empirische Forschung zeige,
dass die spezifische Zuwendung beider Eltern unabdingbar für die Persönlichkeitsentwicklung
der Heranwachsenden sei, so der ausgebildete Arzt Küng.
„Damit ist nicht
gesagt, dass nicht in einer konkreten Situation eine Kinderbetreuung nötig ist. Da
wird oft Großartiges geleistet. Aber es sind doch gewisse Zusammenhänge zu beachten.
Wir wissen heute auch aus der Hirnforschung, dass die Entwicklung der Kinder sogar
in ihren intellektuellen Fähigkeiten besser verläuft, wenn die Zuwendung der Eltern,
in den ersten Jahren die der Mutter, aber auch die des Vaters, vorhanden ist.“ (rv
01.3.07 gs)