2007-02-28 13:56:27

Kolumbien: Kirche gespalten zum Thema Geiseln


Führende Kirchenvertreter sind sich uneins in ihrer Haltung zu Geiseln. Offiziell tritt die Bischofskonferenz dafür ein, dass eine Befreiung von Geiseln nur durch Verhandlungen mit den marxistischen FARC-Rebellen geschehen darf. Damit widersprechen die Oberhirten der Linie von Präsident Alvaro Uribe, der für gewaltsame Geiselbefreiungen durch das Militär wirbt. Auch der neuernannte Außenminister Kolumbiens entkam erst kürzlich am Rand einer solchen Befreiungsaktion seinen Kidnappern von der FARC. Der Erzbischof von Bogotà, Kardinal Pedro Rubiano Saenz hat sich nun aber in dieser Frage hinter die Regierung gestellt. In einem Interview mit "Radio Caracol" zeigte er Sympathien für gewaltsame Geiselbefreiungen, trotz der damit verbundenen Risiken. Allerdings sei eine Verhandlungslösung allemal besser, so der Kardinal. Dass 16.000 Bewaffnete Hunderte von Menschen in ihrer Gewalt hätten, sei "nicht ewig hinnehmbar", so Rubiano Saenz. Bei einer gewaltsamen Geiselbefreiung gelte es abzuwägen, "ob es nicht besser ist, wenn die Geiseln schnell nach Hause zurückkehren können, statt dass man noch viele Jahre um sie bangen muß."
(adnkronos 28.02.07 sk)







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