Israel: Dt. Bischöfe reisen ein, Ortschristen reisen aus
27 deutsche Bischöfe
setzen ihre Reise durch Israel und Palästina fort. Damit wollen sie ihre Solidarität
mit den Christen im Heiligen Land zeigen. In der Nähe von Jerusalem besuchten sie
unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. In Tabgha am See Genesareth zeichnete
der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, gestern Abend
den früheren Botschafter Israels in Deutschland, Avi Primor, mit der Bonifatiusmedaille
aus. Das ist die höchste Auszeichnung, die die deutschen Bischöfe vergeben. Primor,
ein Vorkämpfer für die Verständigung von Deutschen und Israelis, erklärte den Bischöfen,
dass die katholische Kirche eine größere Rolle im Nahost-Friedensprozess spielen könne.
Derzeit hielten sich die moderaten Kräfte der Religionen zu sehr zurück. Derweil
haben Katholiken in Gaza den Papst zu einem Besuch eingeladen. Es sei ihr großer Wunsch,
dass das Kirchenoberhaupt bei einer möglichen Reise ins Heilige Land auch in den
Gazastreifen komme, betonten Vertreter der katholischen Pfarrei in Gaza in einem Brief.
Das Schreiben soll an den Vatikanvertreter in Israel und Palästina, Erzbischof Antonio
Franco, übergeben werden. Der Exodus von Christen aus dem Heiligen Land geht dabei
weiter. Faisal etwa, ein 16-jähriger Palästinenser aus Nazareth, will nach Australien
emigrieren, wie er dem Kölner Domradio erklärte. "Ich will hier weg, weil ich ein
besseres Leben will, als Christ unter Christen. Die Lage hier ist doch hoffnungslos;
auch meine Freunde hier wollen nichts wie weg." (rv/kna/domradio 28.02.07 sk)