"Dem massiven Einsatz von EU-Kommission und deutscher Regierung gegen den Lebensschutz
muss ein Ende gesetzt werden." Das hat die Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht,
Claudia Kaminski, gefordert. Es sei nicht hinnehmbar, so die Medizinerin, wenn im
Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit Druck auf Länder ausgeübt werde, die den Schutz
menschlichen Lebens stärken wollten. Nach Angaben der Lebensschützerin haben Entwicklungsministerin
Heidemarie Wieczorek-Zeul und Vertreter der Europäischen Kommission und des Europäischen
Rates im Herbst 2006 Repräsentanten Nicaraguas massiv unter Druck gesetzt. Zuvor hatte
das Parlament des zentralamerikanischen Landes mit deutlicher Mehrheit einer Gesetzesänderung
zugestimmt, die Abtreibungen einschränkt. Ein hoher Vertreter des Europäischen Rates
habe Nicaragua gedroht, "dass das Land nun bei allen internationalen oder bilateralen
Verhandlungen isoliert wird, weil es dem Schutz des menschlichen Lebens Vorrang gegeben
hat." Entsprechend heiße es in einer Pressemitteilung des deutschen Ministeriums für
Entwicklungszusammenarbeit: "Die internationale Gebergemeinschaft hat Daniel Ortega
unmissverständlich deutlich gemacht, dass es zu Konsequenzen in der weiteren Zusammenarbeit
mit seinem Land kommen wird, wenn das Gesetz nicht geändert wird." (pm 26.02.07
sk)