Die Kirche hat die
Ankündigung Großbritanniens, in den kommenden Monaten große Teile der Truppen abzuziehen,
begrüßt. Es sei notwendig, dass sie den Irak verlassen, sagte gegenüber Radio Vatikan
jetzt Philip Najeem. Er ist Apostolischer Prokurator für die Chaldäische Kirche, die
größte christliche Gemeinschaft im Irak: "Der Rückzug der Soldaten zeigt, dass
sie wirklich gekommen sind, um den Irak zu befreien und den Irakern die Freiheit bieten
wollten, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden und ihr Land aufzubauen. Man muss
aber darauf achten, und ich weiß nicht, ob das so ist, dass das irakische Heer in
der Lage ist, das Land zu verteidigen, dass es wieder eine friedvollere Lage herstellen
kann." Die Christen teilen das Schicksal aller Iraker, sagt Najeem, der in
Rom sitzt - unisono mit den Kirchenvertretern im Irak. Dennoch: Die Christen werden
diskrimieniert. "Das können wir nicht verleugnen. So wie alle anderen Volksgruppen
im Irak. Denn es gibt eine dunkle Macht, die diese abnormale Situation will, die diese
Probleme in jüngster Zeit schaffen wollte. Diese Macht nutzt jede Gelegenheit, Instabilität
zu schaffen, den Friedensprozess zu verlangsamen - den Prozess, ein normales Leben
im Land aufzubauen." Erstmals sind gestern bei einem Attentat in Bagdad chemische
Waffen zum Einsatz gekommen. Drei Menschen starben. Die irakische Regierung unter
Nouri al Maliki ist dennoch optimistisch, dass sie das kriegsgeplagte Land unter Kontrolle
bekommt. Man sei bereit, die Verantwortung für die Sicherheit zu übernehmen, so Maliki
nach der Ankündigung aus Großbritannien. (rv/agenturen 23.02.07 bp)