Bei den abschließenden
Verhandlungen zwischen Serben und Albanern über den künftigen Status der Provinz Kosovo
hat sich keinerlei Annäherung abgezeichnet. Der UNO-Sondergesandte Martti Ahtisaari
sagte gestern in Wien, beide Seiten hätten sich nicht von ihren Standpunkten entfernt.
Sein Plan sieht vor, dem Kosovo eine weit reichende Selbstbestimmung unter internationaler
Aufsicht zu gewähren. Dazu gehört das Recht auf eine eigene Flagge, Nationalhymne,
Streitmacht, Verfassung und Mitgliedschaft in internationalen Organisationen. Serbien
hat diese Vorschläge als inakzeptabel zurückgewiesen, hat sich aber zu neuen Verhandlungen
bereit erklärt. Der Generalvikar von Prizren, Lush Giergji, hat die Verhandlungen
verfolgt. "Wir sind zuversichtlich, dass alle Seiten zufrieden gestellt werden.
Damit soll auch auf internationaler Ebene ein Zeichen für Demokratie geben werden.
Sicherlich gibt es noch Schwierigkeiten, die aber nicht von politischer Natur sind.
Einige Jugendliche bringen ihren Unmut leider durch Gewalttaten zum Ausdruck.“ Die
UNO-Blauhelme im Kosovo haben bisher für Sicherheit und Ordnung gesorgt. Dazu sagt
Giergji: "Wir benötigen auch längerfristig die militärische Präsenz. Die Übertragung
der politischen Rechte und Pflichten soll Stück für Stück und sicher durchgeführt
werden. Damit soll auch deutlich gemacht werden, dass der Kosovo weder den Albanern
noch den Serben, sondern allen Bürgern gehört. Das Modell soll von Frieden und friedlichem
Zusammenleben geprägt sein. Doch insbesondere soll der Kosovo ein Ort der Vergebung
sein.“ (rv 22.02.07 mg)