2007-02-21 11:50:53

Generalaudienz: "Selbstverwirklichung ist nicht alles"


Papst Benedikt XVI. hat in der Katechese der heutigen Generalaudienz am Aschermittwoch zu Umkehr und Buße aufgerufen. Umkehr bedeute, aus einer tiefen Sehnsucht heraus Gott neu zu suchen. Hier der Text der deutschen Ansprache:


"Liebe Brüder und Schwestern! Mit dem heutigen Aschermittwoch treten wir wieder in die vorösterliche Bußzeit ein. Diese Zeit ist vor allem dem aufmerksamen Hinhören auf Gott gewidmet und begleitet durch das Gebet und die Gesinnung der Buße, die sich dann vor allen Dingen auch auch in Werken der Nächstenliebe zeigen muss. In der frühen Christenheit war die Fastenzeit vor allem eine Periode der Vorbereitung auf die Taufe, die dann in der Osternacht feierlich gespendet wurde. Und, den bereits Getauften, gibt diese heilige Zeit Gelegenheit, unsere eigene Taufe neu zu entdecken, sie inwendig sozusagen neu einzuholen in unser Leben herein und in einem neuen Prozeß des inneren Zugehens auf unser Getauftwerden wieder mehr und wirklicher Christen zu werden.
Der Heilige Markus sagt uns, dass am Anfang von Jesus Verkündigung die Worte stehen: 'Kehrt um und glaubt an das Evangelium' (Mk 1, 15). Dies ist gleichsam die Zusammenfassung seiner Botschaft, wir brauchen immer wieder das 'Uns-Herumkehren' von unseren irdischen täglichen Dingen zum Herrn hin und das Glauben an das Evangelium. Diese Mahnung Christi, die uns heute in der Liturgie begegnet, ist der rechte Einstieg in die Fastenzeit. Sich Bekehren, Umkehren heißt aus einer tiefen Sehnsucht heraus Gott neu suchen, sich mit Christus auf den Weg machen und seinen Weisungen folgen. Diese Umkehr lässt uns dann erkennen, dass wir uns gar nicht uns selber machen, und dass auch Selbstrealisierung nicht unser höchstes Ziel sein kann. Wir sind von Gottes Liebe geschaffen,um uns auf sie hin zu orientieren und ihr hinaufziehen lassen: Das ist der rechte Weg, dann verstehen wir, dass unser Leben in der Hingabe des Sohnes Gottes am Kreuz geborgen ist und dass wir in sie hineingehend ins wirkliche Leben hineinfinden.
Einen herzlichen Gruß richte ich an die deutschsprachigen Pilger. Gerade in der Fastenzeit offenbart der Herr seine erbarmende Liebe. Diese Liebe wollen wir konkret werden lassen, indem wir sie an die Mitmenschen weiterschenken. Der Heilige Geist stärke euch dabei und begleite euch allezeit!"
(rv 210207 mc)







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