D: Elisabeth von Thüringen - Vorbild für junge Menschen
Am 7. Juli 2007 jährt
sich zum 800. Mal der Geburtstag der Heiligen Elisabeth von Thüringen. Bereits seit
dem 19. November 2006 feiern Christen in der ganzen Welt zum Gedenken an die große
Heilige das Elisabeth Jahr, so auch in Sayn am Fuß des Westerwalds. Zwischen Elisabeth
und dem damals lebenden Grafenpaar Heinrich III und seiner Frau Mechthild bestanden
enge familiäre Beziehungen. Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein ist ein direkter
Nachfolger des Grafenpaares. Gabriele Weißmann hat sich auf die Spuren der Heiligen
Elisabeth begeben und mit Fürst zu Sayn-Wittgenstein gesprochen.
Die Heilige
Elisabeth war die Tochter des ungarischen Königs Andreas II und seiner Frau Gertrud.
Elisabeths Leben war kurz. Sie starb bereits im jungen Alter von 24 Jahren. Dennoch
hat sie aus ihrem tiefen Glauben an Gott viel bewirkt. Bei den Menschen ist sie unvergessen.
Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein bedeutet die Heilige außerordentlich viel.
Erstens ist sie natürlich eine Persönlichkeit, die eine großartige Ausstrahlung
hat, mit den Werten, die sie verkörpert hat. Frömmigkeit, Barmherzigkeit, Demut und
anderen Werten, die heutzutage sehr in den Hintergrund gerückt sind.
Fürst
Alexander glaubt, dass gerade Elisabeths tiefer mystischer Glaube in der heutigen
Gesellschaft ein Wegweiser für das Leben der Menschen sein könnte.
Die gibt
uns, die wir sehr stark eine Frömmigkeit verloren haben, plötzlich wieder eine Vision,
dass man mit dieser Frömmigkeit doch seinem Leben ein ganz anderes Ziel geben und
anders orientieren kann.
Natürlich sei Elisabeth in den vergangenen Jahren
eine Volksheilige gewesen, eine Heilige vor allem... ...für die
älteren Muttis, die gerne an Heilige gedacht haben.
Doch sei Elisabeth
eine Persönlichkeit, die gerade heute Jugendliche anspricht. Warum? Bereits mit
vier Jahren wurde sie mit dem Thüringer Landgrafensohn Ludwig verlobt. Zusammen mit
ihm wurde Elisabeth zur Erziehung in deutscher Umgebung auf die Wartburg gebracht.
Sie
war ja ein blutjunges Mädchen. Sie hat mit dreizehn oder vierzehn bereits geheiratet
und hat sehr schnell drei Kinder bekommen und ist dann schon in den jungen Zwanzigern
gestorben. Sie war also eine Person, die die Jugend ganz besonders ansprechen sollte.
Am
thüringischen Hof beobachtet Elisabeth geschockt den drastischen Unterschied zwischen
dem Luxus auf der Burg und der Armut beim einfachen Volk. Wo immer es ihr möglich
war, versuchte sie, die Not der Armen zu lindern. Trotz massiver Proteste am Hof
hielt ihr Mann bedingungslos zu ihr. Doch Ludwig starb während eines Kreuzzuges, und
Elisabeth und ihre Kinder wurden von der Wartburg vertrieben. Die 20-jährige geriet
nun zusehends unter den Einfluss von Konrad von Marburg. Auf den
Druck von Konrad von Marburg, das war ihr Beichtvater, hat sie ihre Kinder weggegeben
und hat sich einer tiefen Frömmigkeit hingegeben und hat ihr Vermögen aufgegeben und
ihre irdischen Beziehungen angefangen abzukappen.
Konrad von Marburg war
ein fanatisch strenger Mann, er verfolgte Elisabeth mit Bußübungen und bestrafte sie
schon für kleinste Vergehen. Das ging so extrem weit, dass sie als
Person über alle Maßen gelitten hat. Konrad von Marburg hat sie wochenlang geprügelt,
um ihr diese Selbstaufgabe aufzudrücken.
Gerade in dieser schweren Zeit
haben sich das Grafenpaar von Sayn intensiv um Elisabeth und vor allem die Kinder
gekümmert, wie Alexander Fürst von Wittgenstein weiß: Die waren
sehr verwahrlost, im heutigen Sinne, und da hat eben dieses Sayener Ehepaar eingegriffen.
Dies
sei allerdings keine Selbstverständlichkeit gewesen. Heinrich und Mechthild von Sayn
hätten... ...also eine ganz moderne Reaktion auf eine ganz mittelalterliche
Situation gezeigt.
Als direkter Nachkomme der Heiligen sei das für ihn
ein ganz besonderer Aspekt, so Fürst Alexander. Elisabeth ist in ein Kloster gegangen
und hat in Marburg das Franziskus Hospital gegründet. Sie widmete sich, obwohl sie
selber krank war, bis zu ihrem Tod ganz der Armen- und Krankenpflege. (rv 180207
gw/mc)
Wenn sie noch mehr über diese beeindruckende Heilige erfahren oder Veranstaltungen
zum Elisabethjahr besuchen wollen, empfehlen wir ihnen folgende Internet Adressen: