Papst Benedikt XVI. hat die Hoffnung auf volle Religionsfreiheit in Lateinamerika
ausgesprochen. Bei einer Begegnung mit Nuntien aus Südamerika forderte er zu einer
Verankerung der Rechte der katholischen Kirche in allen Ländern des Kontinents auf.
Vor seiner für Mai geplanten Brasilienreise steckte Benedikt den Themenbereich ab,
um den es ihm bei seiner ersten interkontinentalen Reise geht: Vom Kampf gegen die
Armut über die Rolle der Kirche als Vermittler bei nationalen Konflikten bis zu modernen
Herausforderungen wie Sekten und Säkularisierung. Dabei ging er auch auf Vorwürfe
gegenüber der Kirche im Zusammenhang mit der Kolonialzeit ein: „Einige sehen einen
Kontrast zwischen dem Reichtum und der Tiefe der präkolumbianischen Kulturen und dem
christlichen Glauben, den sie als äußeren Zwang und Entfremdung der Völker Lateinamerikas
ansehen. In Wirklichkeit war die Begegnung zwischen diesen Kulturen und dem Glauben
an Christus eine aus dem Innern dieser Kulturen heraus erwartete Antwort. Diese Begegnung
ist daher nicht zu leugnen, sondern zu vertiefen. Sie hat die wahre Identität der
lateinamerikanischen Völker geschaffen.“ (rv 17.02.07 bg)