2007-02-16 13:21:19

Simbabwe: Erzbischof kritisiert Mugabe


RealAudioMP3 Der Erzbischof von Bulawayo in Simbabwe, Pius Ncube, hat Präsident Robert Mugabe scharf kritisiert. Der Diktator stopfe sich nur Geld in die eigenen Taschen und lasse das Volk verhungern, meinte Ncube, einer der bekanntesten Mugabe-Gegner, jetzt gegenüber Radio Vatikan bei einem Besuch in Rom.


"Es ist schockierend - Mugabe hat die Wirtschaft stranguliert. Wir haben mehr als 80 Prozent Arbeitslosenrate mittlerweile. 2000 Prozent Inflation. Viele Jugendliche gehen nach Südafrika, leben dort aber ein Hundeleben und erleben furchtbare Sachen; einige kommen wieder nach Simbabwe, um bei ihrer Familie wenigstens zu sterben. Im Moment sorgt Mugabe dafür, dass seine Gefolgsleute Geld unter dem Tisch oder über verschiedene Arten von Korruption bekommen. Die, die nicht zu seiner Partei gehören, kriegen keinen Job und werden einfach beiseitegeschubst. Nur Gott weiß, was Mugabes Leute alles anrichten - oft gibt es Nahrungsmittel-Verteilungen nur an Parteileute! Und die Oppositionsanhänger verhungern buchstäblich.
Mugabes Freunde und die starken Männer in seiner Regierung leben in einem Luxus, den man kaum glauben kann: Die Häuser in Harare oder Bulawayo... Selbst die weißen Farmer oder Geschäftsleute, die vor der Unabhängigkeit in unserem Land hausten, haben sich weniger schamlos benommen. Die machen Gesetze für andere und stehen selber über dem Gesetz. Es ist eine Schande - wir haben weiße Menschen dafür kritisiert, dass sie Rassisten waren und uns mißhandelten - und heute sagen viele in Simbabwe: Die Weißen haben uns besser behandelt als unsere eigenen Leute!"


Simbabwe, einst der Brotkorb Afrikas, ist in den letzten zehn Jahren zu einem der ärmsten Länder der Welt geworden; die Lebenserwartung sank binnen kurzer Zeit um zwanzig Jahre, von 55 auf nur noch 35 Jahre.
(rv 16.02.07 sk)







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