Der Papst hat für eine "rasche Lösung" in Korea plädiert. Das Volk leide seit mehr
als fünfzig Jahren unter der Teilung. In einem Brief an den Präsidenten von Korea,
Roh Moo-hyun, den er heute morgen in Audienz empfing, ruft Benedikt XVI. zu friedlichen
Wegen aus den aktuellen Spannungen auf. "Ich ermahne alle beteiligten Parteien,...jede
Geste oder Initiative zu unterlassen, die die Verhandlungen gefährden könnten", so
der Papst wörtlich. Gleichzeitig müsse sichergestellt sein, dass die ärmsten Teile
der Nordkoreanischen Bevölkerung Zugang zu humanitären Hilfsleistungen hätten. Benedikt
lobt in dem Schreiben den wirtschaftlichen Fortschritt Südkoreas, mahnt aber auch
an, dass nicht die ganze Bevölkerung davon profitieren könne. Die Regierung Moo-hyuns
solle daher mit allen zusammenarbeiten, die das Gemeinwohl und soziale Gerechtigkeit
vorantreiben wollten. Südkoreas Präsident war mit seiner Ehefrau und elf Delegierten
nach Rom gereist. Auch er übergab dem Papst einen Brief. Benedikt XVI. scherzte im
öffentlichen Teil der Audienz: Er könne ihn leider nicht lesen, koreanisch sei nicht
seine Stärke. Beim Gespräch hinter verschlossenen Türen habe die "herzliche Verbindung"
zwischen Südkorea und dem Heiligen Stuhl im Mittelpunkt gestanden, hieß es im Anschluss
aus dem Pressesaal des Heiligen Stuhls.
Der Papst wertete den Besuch Moo-hyuns
als Zeichen der Anerkennung für die Katholische Kirche. Das Risiko des nuklearen Aufrüstens
in der Region bringe beide Seiten noch enger zusammen. (rv 15.02.07 bp)