D: Reinelt, Jugendgewalt ist "umfassenderes" Problem
60 Fußballspiele wurden
in Sachsen für das Wochenende abgesagt: Damit setzt der Präsident des deutschen Fußballs
ein deutliches Signal im Kampf gegen Randale in Stadien. Internetaufrufe in der rechtsradikalen
Szene rufen zum Nachahmen der Gewaltszenen auf, die sich nach dem Fußballspiel Catania-Palermo
in Italien abgespielt hatten. Was ist los in Ostdeutschland? Nicht nur in Ostdeutschland
– sagt Bischof Reinelt aus Dresden – hier haben wir es mit einem "umfassenderen“ Problem
zu tun: "Die ganze europäische Jugend ist relativ allein mit ihren bedrängenden
Problemen. Dann kommen Situationen, in denen die, die tatsächlich einsam sind, um
sich schlagen. Da werden politische Anlässe genutzt oder eben auch sportliche. Man
will einfach die angesammelte Wut aus sich heraus prügeln.“ Bischof Reinelt
will das Problem in seiner Diözese offensiv angehen: Hier ist Soforthilfe gefragt.
Da hat er auch schon einige Ideen: "Wir werden immer mehr die Projekte Jugendkirche
hier im Osten entwickeln. Ich habe sehr große Bereitschaft bei einigen Pfarreien gefunden.
Ich denke, das könnte sehr wirksam sein, wenn man jungen Menschen zeigt, dass das
Leben wieder Sinn macht, dass man eine klare Zielstellung hat, dass man weiß woher
man kommt und wohin man geht. Die Botschaft ist natürlich gerade: Schenkt euch die
Liebe, die euch Gott nahe bringt oder noch besser: 'Lasst euch die Liebe Gottes schenken'
und ihr werdet glücklich. Und Glück ist das Fundament für eine gute Familie:“ (rv
14.02.2007 sis)