Im Irak sind offenbar
zum dritten Mal deutsche Staatsbürger gewaltsam verschleppt worden. Bei den Opfern
handele es sich um eine Deutsch-Irakerin und ihren erwachsenen Sohn, der als Techniker
für das Außenministerium in Bagdad arbeitet. Die gut 60-jährige, mit einem irakischen
Arzt verheiratete Frau und der junge Mann von Mitte 20 sind laut Agenturberichten
bereits vorigen Dienstag von Bewaffneten aus ihrer Wohnung in der irakischen Hauptstadt
verschleppt worden. Trotz Entführungen und Anschlägen versuchen die Menschen im
Zweistromland - soweit dies möglich ist - ein "normales" Leben zu führen. Damit die
Not und das Leid der Menschen gelindert werden kann, helfen viele Iraker in den Krankenhäuser.
Eine christliche Krankenschwester in Bagdad erzählt, wie die Arbeit in einem solchen
Umfeld möglich ist. Aus Sicherheitsgründen möchte sie anonym bleiben. "Es ist
schwierig in einer solchen Atmosphäre zu leben. Wir haben täglich Angst. Vor allem
fürchten wir, uns frei zu bewegen. Es fehlt die Sicherheit. Daher ist es sehr mühsam
für uns. Strom wird uns jeweils nur dreimal pro Tag zur Verfügung gestellt. Die Elektrizitätszufuhr
funktioniert jeweils eine Stunde am Morgen, eine am Nachmittag und eine am Abend." Der
Alltag im Krankenhaus von Bagdad ist mühsam, nicht nur wegen die vielen Verletzten.
"Wir tun alles, um Arbeitsgeräte zu haben. Wir haben auch einen Generator.
Wir versuchen das Unmögliche möglich zu machen, damit den Verletzten und denjenigen,
die operiert werden müssen, geholfen werden kann. Das gilt auch für Entbindungen.
Wir bekommen sehr gut mit, was in diesem Land vor sich geht." (rv 13.02.07
mg)