2007-02-11 13:57:26

Portugal: Referendum über Abtreibung


Mehr als achteinhalb Millionen Wähler sind heute zu einer Volksabstimmung zum Thema Abtreibung aufgerufen. Die Initiatoren des Referendums wollen eine Liberalisierung des Abtreibungsrechts, das im Moment eines der strengsten in ganz Europa ist. Bis zum frühen Nachmittag lag die Wahlbeteiligung offenbar ziemlich niedrig. Kardinal José Policarpo, der Erzbischof von Lissabon, gab heute morgen als einer der Ersten seine Stimme ab und rief seine Landsleute zu einem "Nein" auf. Die so genannte Liberalisierung der Abtreibung meine nichts anderes als das Recht, an das menschliche Leben zu rühren, warnte der Kardinal. Die letzten Umfragen gehen von einer Mehrheit für ein liberaleres Abtreibungsrecht aus; allerdings scheint es fraglich, ob das notwendige Quorum an Wählern erreicht wird. Schon 1998 war ein Referendum zum gleichen Thema in Portugal gescheitert, weil 68 Prozent der Wahlberechtigten nicht zu den Urnen gegangen waren. Bisher gilt Abtreibung in Portugal als Straftat, die mit bis zu drei Jahren Gefängnis geahndet werden kann. Als Ausnahmen gibt das Gesetz Abtreibungen nach Vergewaltigung, wegen Lebensgefahr für die Mutter oder wegen Verstümmelung des Fötus an.
(agenturen 11.02.07 sk)







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