2007-02-10 14:28:10

Israel: Weiter angespannte Lage


RealAudioMP3 In Jerusalem geht das Gespenst eines erneuten Aufflackerns der Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern um. Auslöser sind diesmal Grabungen, die Israel am Fuß des Tempelberges begonnen hat. Dort soll ein neuer Fußgängeraufgang zum Platz vor der El-Aksa-Mosche oberhalb von der jüdischen Klagemauer entstehen. Die Muslime sehen in den Arbeiten eine Provokation und protestieren seit Tagen massiv gegen das Vorgehen Israels. Unterstützung haben sie darin heute von den Vertretern acht verschiedener Kirchen in Jerusalem bekommen. Die Delegation besuchte am Vormittag den Mufti von Jerusalem, Mohammed Hussein, beim Felsendom. Die Kirchenführer bekundeten dabei Solidarität mit den Protesten der Muslime. Der lutherische Bischof Munib Younan erklärt, warum:

"Jeder religiöse Ort, egal welcher Religion, ist sehr sensibel in Jerusalem. Wir fordern alle auf, die anderen zu respektieren und nicht einfach die Empfindlichkeiten der anderen zu übergehen. Denn dadurch werden politische Konflikte zu religiösen Kriegen. Dagegen wenden wir christliche Führer uns energisch. Religion ist hier enorm wichtig. Jeder bei uns, auch wenn er nicht praktiziert, fühlt sich tief mit seiner Religion verbunden. Wir sagen deshalb: es ist wichtig, die Sensibilität aller heiligen Stätten zu respektieren, die der Christen, die der Moslems, und die der Juden."

 
Die Kirchenführer sind besorgt, dass die Situation eskalieren könnte. Der Lateinische Patriarch Michel Sabbah:

"Dieser Ort ist explosiv. Schon jetzt hat es massive Demonstrationen gegeben und man spricht von einer drohenden neuen El-Aksa-Intifada. Wir hoffen, dass die israelische Regierung vernünftig genug ist, die Grabungen zu stoppen. Denn wenn jetzt trotz der Proteste weitergearbeitet wird, dann riskieren wir, dass die heiligen Stätten wieder zu Orten des Krieges werden. Darum lasst uns lieber warten, bis wir eine stabile Lage im Land haben. Dann können wir uns auch wieder der Archäologie widmen."

(rv 10.02.07 mg)







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