Vergangene Woche tagte
in Rom die Vollversammlung der internationalen gemischten Kommission für den theologischen
Dialog zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen des Orients. Die
Zusammenkunft hat die Schwierigkeiten des ökumenischen Dialogs wieder zum Vorschein
gebracht. Probleme für die Christen im Orient machen aber weniger die Differenzen
zwischen Katholiken und Orthodoxen als vielmehr das Zusammenleben mit den Muslimen. Bischof
Johan Bonny vom Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen war beim Treffen der
gemischten Kommission dabei. Bischof Bonny betont das Problem der gemischten Ehe: "Ein
Thema war bei unserem Treffen die Frage über die Eheschließung von Getauften und Nicht-Getauften.
Die Christen im Orient sind normalerweise gegen solche Ehen. In der katholischen Kirche
wird auch davon abgeraten, wenn Christen und Muslime heiraten möchten. Im Nahen Osten
sind sowohl die Orthodoxen als auch die Katholiken dagegen. Sie erleben die Probleme
täglich am eigenen Leib, die in solchen Ehen vorkommen.“ Die Probleme beim
Zusammenleben von Muslime und Christen im Nahen Osten beschränken sich aber nicht
nur auf das Eheleben. Bischof Bonny kennt auch die anderen Schwierigkeiten: "Es
gibt eine große Herausforderung, und zwar die Entwicklung des arabischen Christentums
zu fördern. Denn die Christen dort sind Araber in sprachlicher und kultureller Hinsicht.
Es geht also um die Frage, wie die die christliche Botschaft und das christliche Leben
im arabischen Umfeld sich entwickeln können. Es ist eine Herausforderung, die nicht
einfach ist, aber dafür schön." (rv 07.02.07 mg)