2007-02-05 15:32:33

Indonesien: Soforthilfe vor dem Untergang


RealAudioMP3 Indonesiens Hauptstadt Jakarta versinkt in Wassermassen. Drei Viertel der Stadt stehen unter Wasser teilweise bis zu vier Meter hoch. Mittlerweile sind mehr als 340.000 Menschen obdachlos, bis zu 25 starben in den Fluten. Der "höchste Alarmzustand" wurde ausgerufen und Entwarnung ist nicht in Sicht. Die Meteorologen erwarten weitere Regenfälle.
Wir haben mit Heinrich Terhorst gesprochen. Er ist Projektkoordinator der Caritas und mit dem Boot in Jakarta unterwegs:


"Es ist dramatisch, was man sich dort anschaut. Die Leute haben alles Private verloren. Die Nachbarn helfen den Nachbarn. Menschen, die oberhalb wohnen, nehmen nochmals zehn Leute in eine 30qm-Wohnung. Sie können sich von den Lebensbedingungen überhaupt keine richtige Vorstellung machen. Es ist wirklich dramatisch. Die Leute sind sehr sehr freundlich, aber doch mehr lethargisch. Die Stadt liegt praktisch lahm."

Jakartas einzige Trinkwasserproduktion steht ebenfalls unter Wasser. Das Abwassersystem war seit Jahren im Bau und damit den überdurchschnittlich starken Regenfällen nicht gewachsen. Das Ballungszentrum ist für wirksame Maßnahmen zu sehr bevölkert, sagt Terhorst.


"Jetzt kann es nur über Nachbarschaftshilfe funktionieren und über ein sehr koordiniertes Vorgehen der Hilfsorganisationen, wo auch der Staat miteinbezogen wird. Das passiert momentan fast gar nicht. Wir haben heute gesehen, dass es ein Nebeneinander von verschiedenen Organisationen gibt. Es gibt Stadtteile, wo bisher kein einziges Boot hinkommen konnte, wo Menschen seit vier Tagen ohne Strom, ohne Wasser, ohne Essen sind."

Die großen deutschen Hilfswerke haben inzwischen zu Spenden für die Krisenregion aufgerufen. Viele sind mit Soforthilfeprogrammen vor Ort.
(rv/agenturen 05.02.07 bp)







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