Das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" hat heute in Köln sein 60-jähriges
Bestehen mit einem "Tag der Weltkirche" gefeiert. An einem Festgottesdienst im Dom
mit Kardinal Joachim Meisner nahmen auch Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos und
der israelische Erzbischof Elias Chacour teil. In seiner Predigt würdigte Meisner
die als "Ostpriesterhilfe" vom so genannten Speckpater Werenfried van Straaten gegründete
Organisation als eine wahrlich "geistliche Bewegung". Wörtlich sagte Kardinal
Meisner: "Am Anfang dieser Bewegung, die übrigens die erste der geistlichen Bewegungen
nach dem furchtbaren Zweiten Weltkrieg ist, steht nicht eine Kommission mit Fachleuten
und nicht ein Gremium von Spezialisten, bei denen man sicher alle Fachbereiche hätte
berücksichtigen müssen, sodass daraus eine schwerfällige Riesenorganisation geworden
wäre. Nein, dann wäre todsicher aus „Kirche in Not / Ostpriesterhilfe" nicht das geworden,
was daraus geworden ist. ...Lassen Sie mich ... auf eine große Versuchung hinweisen:
Werden Sie keine Behörde, die das Geld der Geber für die Nehmer nur verwaltet, sondern
bleiben Sie eine Bewegung, die Menschen in die Nähe Gottes ruft und damit auch in
die Nähe zu den anderen. ... Für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter darf nicht
die Spaltung ihres Lebens in privat und öffentlich anstehen, wie das sogar auch Politiker
in christlichen Parteien für sich in Anspruch nehmen. Der Mensch ist als Mensch immer
derselbe: privat und öffentlich. Das christliche Menschenbild kennt keine derartige
Differenzierung." (domradio 04.02.07 sk)