Serbien: Kosovo-Bischof lehnt Ahtisaaris Vorschlag ab
Der serbisch-orthodoxe Bischof von Prizren, Artemije Radosavljevic, hat den Kosovo-Plan
des UNO-Sonderbeauftragten Martti Ahtisaari abgelehnt. Die auf einen souveränen Staat
Kosovo hinauslaufenden Vorschläge seien unannehmbar, weil sie von einer Trennung des
Kosovo ausgehen, sagte der Bischof nach Angaben der serbischen Agentur "Tanjug" am
Freitag. Die EU müsste nach Ansicht des orthodoxen Bischofs Druck auf die albanische
Seite ausüben, damit sie der serbischen Minderheit im Kosovo größere Zugeständnisse
macht. Von den mehr als 1.300 orthodoxen Kirchen und Klöstern sollen aber laut Ahtisaari
nur zirka 40 durch eigene Schutzzonen gesichert werden. "Kosovo ist für uns das
serbische Jerusalem", hatte Bischof Artemije im Vorjahr bei einer Feier im Kloster
Gracanica vor den Toren von Pristina erklärt. Am 28. Juni 1389 wurden die Serben in
der Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo Polje) unter ihrem Fürsten Lazar von den Osmanen
besiegt. Als "Vidovdan" (St.-Veits-Tag) wurde der 28. Juni zum nationalen Trauertag
des serbischen Volkes. (kap 03.02.07 mc)