Christen, Muslime und Buddhisten in Österreich fordern Maßnahmen gegen den Klimawandel.
Während in Paris der UN-Klimabericht vorgestellt wurde, erging in Wien ein interreligiöser
Appell an die Politiker des Landes. Die fortschreitende globale Klimaerwärmung betreffe
alle Menschen "sowie alle Geschöpfe", heißt es in dem Aufruf der "Arbeitsgemeinschaft
Schöpfungsverantwortung". Auch die katholische Kirche steht hinter der Initiative;
der Wiener Weihbischof Franz Scharl sieht dringenden Handlungsbedarf: "Wenn
man die soliden Ergebnisse der Naturwissenschaft ernst nimmt, muss man auch Konsequenzen
ziehen. Verantwortung für die Schöpfung heißt dann: Eintreten für einen anderen Lebensstil,
statt der alltäglichen Verschwendung sich der Tugend des Sparens auch im Energiebereich
erinnern.“ Gestern Abend riefen die Initiatoren dazu auf, kurz vor acht Uhr
für fünf Minuten alle stromfressenden Geräte auszuschalten. Nur ein symbolisches Zeichen
aber: "Einen anderen Lebensstil populär zu machen, das geht nicht von heute
auf morgen. Man muss Zeichen setzen, einmal fünf Minuten den Energieverbrauch – soweit
es geht – auf 'Null' heruntersetzen. Das ist ein Vorgang, der viele Menschen nachdenklich
machen kann, auch Menschen in verantwortlicher Position." Die "Verantwortung
für die Schöpfung" sei ein allen Weltreligionen gemeinsames, wesentliches Element
ihres Glaubensvollzuges. Deshalb richte man an die Politik die Forderung, "die für
die notwendige 'Wende' im Energiebereich unabdingbaren gesetzlichen Rahmenbedingungen
zu schaffen". Der Appell der "Arbeitsgemeinschaft Schöpfungsverantwortung" wird von
katholischen, evangelischen und orthodoxen Christen, von Muslimen, Buddhisten und
Bahais mitgetragen. Die AG will ihren Appell konkretisieren und beim Umweltminister
vorstellig werden. (rv/kap 02.02.07 bp)