"Via Domini" - Eine christliche Popband stellt sich vor
„Der Weg des
Herrn“ - ein eher ungewöhnlicher Name für eine Rockband. Das besondere bei dieser
Gruppe: Die fünf Bandmitglieder aus dem Allgäu machen christliche Musik. Sie waren
jetzt bei Radio Vatikan zu Besuch – Pater Max Cappabianca OP hat sich mit ihnen unterhalten…
„Mein Name ist Christian Adolf, ich bin vierzig Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder.
Mein Name ist Jürgen Schwerdthalter, bin 37 Jahre alt, zwei Kinder, bin Sänger bei
der Gruppe „Via Domini“. Ich bin Kaplan Ralf Gührer aus Marktoberdorf im Allgäu. Ich
bin Jochen Eberle und hab keine Kinder. Also mein Name ist Drabiko Tatjana, ich bin
in Slowakei geboren, lebe seit sieben Jahren in Deutschland und bin die Sängerin bei
„Via Domini.“ Fünf Leute, die einfach nur für Gott singen wollen. Christian
Adolf ist der Band-Leader. „Addi“ trägt Lederjacke, Glatze und Kinnbart und sieht
so gar nicht aus, wie „man“ sich so einen Kirchgänger vorstellt. Die Gründung geht
auf ein besonderes Erlebnis zurück: „Meine ersten 37 Lebensjahre hatte ich
einen anderen Inhalt wie jetzt. Sex, Drugs and Rock’n Roll war das Ziel, war der Tagesinhalt.
Ich hab’ mich vor drei Jahren bekehrt und hatte 2005 beim Joggen bei uns am Fluss
eine Vision, wo ich Musik hören durfte und auch Bilder sehen von einer Band, wo ich
mich erkannt habe. Und mit diesem Eindruck bin ich nach Hause gekommen, hab mich ans
Klavier gesetzt und dann sind die ersten Lieder entstanden.“ „Wir glauben an
Musik“, sagt Christian Adolf. Musik ist die schönste Form, etwas weiter zu geben.
Er ist nicht lange alleine geblieben mit seiner Vision – Wege kreuzten sich:
„Wir sind uns begegnet, wir waren alle spirituell auf der Suche, und wir haben zu
diesem Zeitpunkt dann gewusst, wir gehören zusammen. So ist die Band entstanden.“ “Amen,
I believe in Freedom” – ich glaube an den Frieden. Ein echter Hit für die Charts –
entstanden ganz von alleine, erzählt Addi: „Auch dieses Lied wurde nicht bewusst
geschrieben. Das heißt ich setz’ mich jetzt hin und will dieses Lied schreiben. Sondern
dieses Lied ist entstanden beim Joggen, ich konnte diese Musik hören und kam nach
Hause ganz verschwitzt, saß dann plötzlich am Klavier und die Finger sind einfach
geflossen. So ist dieses Lied entstanden. Und was automatisch mitkam ist der Text
des Refrains: „Amen, amen, I believe in Freedom, I believe in peace. That’s what I
pray for. Amen.“ Jürgen Schwerdthalter wird von allen „Schwerdti“ genannt.
Ich hab den Sänger gefragt, was ihm beim Musikmachen wichtig ist: „Ich
glaube, dass heutzutage sehr viele Leute auf der Suche sind, aber viel zu sehr abgelenkt
sind von dem, was auf der Welt passiert und am Eigentlichen vorbei gehen, warum wir
hier sind. Da wollen wir zum Denken anregen, zum Ursprung zurückzufinden, zur Quelle!“ Pop-Musik
zur Bekehrung? Nein dank, sagt der Drummer Jochen: „Bekehren – ne. Das ist
natürlich jedem selber überlassen. Ich denk, dass wir das jedem zeigen wollen wie
wir fühlen, und zum Denken anregen, ja genau…“ Ist christliche Musik ein Weg,
junge Menschen in die Kirche zu locken? „Also ich denk halt, dass viele junge
Menschen den Rücken zur Kirche gedreht haben, weil sie’s alles ein bisschen alt finden.
Und was wir halt einfach machen ist die Widerspiegelung von dem Ganzen, auf die neue
Art, wie kräftig das wirklich ist. Mein bescheidener Wunsch, dass man einfach zuhört.“ „Via
Domini“ machen ihre Musik, weil’s ihnen Spaß macht. Aber auch weil sie etwas gespürt
haben von diesem Gott, der den Menschen nahe ist... „Wir glauben an die Liebe.
Durch meine Bekehrung durfte ich die Liebe erfahren, was Liebe eigentlich bedeutet.
Ich bin heute noch der Überzeugung, dass viele Menschen den Begriff mit völlig falschen
Dingen in Verbindung bringen, dass viele oft das Sexuelle, was auch immer da eine
voranginge Rolle spielt. Aber die bedingungslose Liebe – Liebe ist der Grund weswegen
wir leben. Auch das ewige Leben, die Erlösung: Das ist alles die Geschichte der Liebe.
Seid seine Instrumente, lasst Gott auf euch spielen. Das heißt unsere Intention ist
nicht, Menschen zu bekehren, auch zu einer bestimmten Konfession zu bekehren, sondern
einfach nur da zu sein und über das zu sprechen, was wir erleben durften.“ Mit
dabei ist der katholische Kaplan Ralf Gührer. Obwohl er weder singt noch spielt. Doch
kein Zweifel. Er ist sozusagen geistlicher Begleiter und Förderer. Und geht den Weg
mit! „Unser Band heißt „Via Domini“ – der Weg des Herrn – Ich wünsche mir, dass
wir den Heiligen Geist haben, dass er uns zeigt, wann wir auf dem Weg des Herrn sind
und wann vielleicht nicht. Es ist ein gänzlich unbekannter und neuer Weg, den diese
Band hier eingeschlagen hat. So etwas gibt es bisher noch nicht und drum wünscht er
mir diesen Geist, dass er uns zeigt: Das ist er der „Via Domini.“ „Via Domini“
wird bestimmt noch eine große Zukunft haben. Addi hat sogar eine neue Vision – und
die spielt in Rom… „Das „Oratorium in Rock“ – also unser komplettes Album –
diesen Gottesdienst zusammen mit dem Papst aufzuführen. Also auch in Form einer Heiligen
Messe auch. Mit Unterstützung des London-Symphonieorchesters, und gleichzeitige Liveschaltung
in alle Länder dieser Welt, wo dann achte Milliarden Menschen aller Konfessionen zusammen
„We are the World“ zum Abschluss singen.“ (rv 010207 mc)