Somalia: "Präsident Yussuf ist eine ehrliche Haut"
Eine Versöhnungskonferenz
soll es in Somalia geben, das hat jedenfalls der somalische Präsident Abdullah Yusuf
Ahmed beim Abschluss des Gipfeltreffens der Afrikanischen Union angekündigt. Internationale
Beobachter sehen die Friedenschancen eher skeptisch. Seit dem Sturz des Machthabers
Siad Barre 1991 hat Somalia keine funktionierende Zentralregierung mehr hat. Optimistischer
ist Giorgio Bertin. Er ist Bischof von Dschibuti und apostolischer Verwalter von Mogadischu:
„Konkrete
Hoffnungen gehen von der Tatsache aus, dass die internationale Gemeinschaft bereit
ist, etwas in Somalia zu tun und wirksam die Übergangsregierung zu unterstützen, die
vor zwei Jahren eingesetzt worden ist. Vielleicht zum ersten Mal haben wir die Gelegenheit,
dass der Staat wirklich wiederersteht.“
Die Afrikanische Union will eine
Truppe von 8000 Mann nach Somalia entsenden. Bisher sind erst die Hälfte der Soldaten
von den Mitgliedsländern zugesagt. Den Präsidenten Abdullah Yusuf hält der Bischof
für ehrlich, dieser habe wirklich eine friedliche Vision des Landes. Zum Abzug der
äthiopische Truppen sagt Bischof Bertin:
„Es ist gut, dass die äthiopischen
Truppen sich so bald wie möglich zurückziehen. Natürlich hängt dies von der internationalen
Gemeinschaft ab, besonders von der afrikanischen Union. Man kann nicht zu den äthiopischen
Truppen sagen ‚Zieht ab’, wenn keiner da ist, der sie ersetzt.“
Die humanitäre
Situation sei nicht einfach, in den vergangenen 16 Jahren des Bürgerkriegs habe es
Wellen von Hilfsbereitschaft gegeben, sagt Bertin:
"Als die Schwierigkeiten
besonders groß waren, nahm das Interesse der Medien zu. Man müsste mit einer gewissen
Kontinuität die Entwicklung verfolgen. Die ganze Infrastruktur ist zerstört worden,
alles muss wieder aufgebaut werden, die Krankenhäuser, die Schulen… Diese Hilfen müssten
allerdings auch begleitet werden durch eine Kontrolle."