Papst appelliert an Christen im Nahen Osten zu bleiben
Papst Benedikt XVI.
hat auf die schwierige Lage der christlichen Minderheiten im Nahen Osten hingewiesen
und die Christen zum Bleiben aufgerufen. Benedikt lancierte diesen Appell bei einer
Audienz für die Teilnehmer einer ökumenischen Kommission im Vatikan. Papst Benedikt
wörtlich:
„Die schwierige Situation, in der sich die Zivilbevölkerung und
die christlichen Gemeinden in dieser Region befinden, ist für uns alle ein Grund tiefer
Besorgnis. In der Tat, die christlichen Minderheiten empfinden es als schwierig, inmitten
einer so instabilen geopolitischen Situation zu überleben und sind oft versucht auszuwandern.
Dennoch, die Christen aller Traditionen und Gemeinschaften im Nahen Osten sind dazu
aufgerufen, standhaft zu bleiben in der Kraft des Geistes Christi.“
Benedikt
sprach zu den Vertretern der sogenannten „altorientalischen Kirchen“ und des Vatikans,
die zu einer gemeinsamen Dialogsitzung zum Thema „Verfassung und Mission der Kirche“
zusammen gekommen waren. Zu den altorientalischen Kirchen, den sogenannten „Monophysiten“,
gehören unter anderem die koptische, äthiopische, armenische und die syro-malankarische
Kirchen. Sie hatten sich bereits nach dem Konzil von Chalcedon im 5. Jahrhundert abgespalten.
In den grundlegenden Streitfragen herrscht inzwischen Konsens. Trotzdem waren in den
vergangenen Jahren die verschiedenen Dialoge ins Stocken geraten. Seit einigen Jahren
sitzen nun alle altorientalischen Kirchen und die römisch-katholische an einem Tisch. (rv
01.02.07 mc)