Der Limburger Bischof
Franz Kamphaus feiert am kommenden Freitag seinen 75. Geburtstag. Er hat Papst Benedikt
XVI. - entsprechend kirchlichem Recht - um die Entpflichtung von seinem Amt als Bischof
von Limburg gebeten, das er fast ein Vierteljahrhundert lang innehatte. So wird Kamphaus,
der wohl populärste deutsche Bischof, an seinem 75. Geburtstag zugleich aus seinem
Bischofsamt verabschiedet. Im Gespräch mit Radio Vatikan hat sich Bischof Kamphaus
dafür ausgesprochen, dass die Christen in Deutschland die großen gesellschaftlichen
und kirchlichen Veränderungen nicht nur passiv erleben, sondern aktiv mitgestalten
sollten. "Ich habe den Verdacht, dass wir in der Kirche viel zu sehr geändert werden,
weil wir zuwenig Stand in Christus, in Gott haben, um die Verhältnisse von uns aus
aktiv zu ändern. Ewas, das wir als Katholiken ändern sollten, ist, dass wir jetzt
in den Umbrüchen der Zeit, wo wir oft den Eindruck haben, dass uns die Felle wegschwimmen
und wir weniger werden, dass wir uns so verhalten, wie sich die meisten Leute in solchen
Situationen verhalten, nämlich dass sie sich um sich selbst kümmern. Die Kirche wird
so zu einem Verein - der feiert seine Jubiläen und sorgt, dass er einigermaßen alles
zusammenhält. Wir sind eigentlich von Jesus nicht als Kirche gedacht und gegründet,
um ein Verein zu sein, sondern wir haben einen Auftrag für die Welt. Katholisch heißt:
weltumfassend. Unser Auftrag ist von Anfang, also von Pfingsten an, weltumspannend-global." (rv
29.01.07 sk)