2007-01-28 15:37:59

Vatikan: "Lepra, die vergessene Krankheit"


Einsatz für Leprakranke - dazu hat sich Papst Benedikt XVI. heute beim Angelusgebet bekannt. Auch sein Gesundheitsrat ruft zum Weltlepratag in einer eigenen Botschaft zu mehr Hilfe für Leprakranke auf. Lepra könne heute zwar geheilt werden, ziehe aber dennoch weltweit rund zehn Millionen Menschen in Mitleidenschaft, mahnt der Rat. Kardinal Javier Lozano Barragán, Präsident des Dikasteriums, weist darauf hin, dass aufgrund der „bemerkenswerten Fortschritte in der Medizin“, die in den vergangenen Jahrzehnten erzielt werden konnten, die allgemeine Meinung vorherrsche, „dass diese Krankheit, da sie heilbar ist, nahezu vollständig aus der Welt verschwunden sei. Auf diese Weise hat sich die Lepra zu einer ‚vergessenen Erkrankung‘ entwickelt. Leider ist das nicht der Fall.“ Der Kurienkardinal beruft sich auf Untersuchungsergebnisse der Weltgesundheitsorganisation. Aus ihnen geht hervor, dass es bis zum 1. Januar 2006 jedes Jahr 219.826 neue Erkrankungen an Lepra beziehungsweise rund 602 Neuerkrankungen pro Tag gegeben habe. Zu einer wirklich wirksamen Bekämpfung dieser Krankheit sei es erforderlich, „dass sich die Anti-Lepra-Dienststellen in den Verbreitungsgebieten der Lepra auf die Funktion der Anbieter der medizinischen Grundversorgung in den regionalen Gesundheitszentren verlassen können“. Wo der Zugang zur Gesundheitsfürsorge nicht besonders günstig ausfalle „und wo man einen Mangel an Vorbeugung und Hygiene feststellen kann (sowie eine andauernde Unterentwicklung), dort setzen sich die Lepra-Bakterien fest, und Projekte mit dem Ziel ihrer vollständigen Ausrottung sind nur in eingeschränktem Maß wirkungsvoll“, fügt der Kardinal hinzu.
(zenit/rv 28.01.07 sk)







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